Gerade als er seinen Ruf als Künstler festigt, beginnt im August 1914 der 1.Weltkrieg. Der Krieg der Völker markiert das Ende einer Epoche und besiegelt den Untergang des habsburgischen Kaiserreiches.
Die Ausstellungsbeteiligungen nehmen jedoch, vom Ausbruch des Krieges unbeeinflusst, weiter zu.
Schieles letzte Lebensjahre sind von persönlichem Glück, Erfolgen und einer wachsenden inneren Ruhe gekennzeichnet. 1914 lernt er Edith Harms kennen, die er ein Jahr später, nach seiner Einberufung heiratet. Erst brauchte er wegen seiner schwächlichen Konstitution nicht einzurücken; bald bewirkten die enormen Verluste Österreich-Ungarns einen Mangel an Soldaten und zwangen die Musterungskommissionen, rücksichtslos zu rekrutieren. Schiele war im Militärdienst als Schreiber im Lager für kriegsgefangene Offiziere in Mühling bei Wieselburg stationiert und wurde niemals an die Front verlegt. In den schwierigen Kriegsjahren erleichterten ihm verständnisvolle, kunstinteressierte Vorgesetzte den Dienst, und er konnte in begrenztem Umfang weitermalen.
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