BASIC wurde Anfang der 60er Jahre in den USA (am Dartmouth College in den USA von J. G. Kemeny und T. E. Kurtz) als stark vereinfachtes FORTRAN (FORmula TRANslator, älteste höhere Programmiersprache) für Schüler und Programmier-anfänger entwickelt. Dieses erste BASIC war sehr, sehr einfach. Es gab nur vierzehn Befehle und einen einzigen Datentyp, nämlich \"number\" - es wurde kein Unterschied zwischen Ganz- und Gleitpunktzahlen gemacht. Dieses UrBASIC war auch nicht interaktiv, sondern die Programme mußten erfaßt und dann compiliert werden. Erst dann konnten sie gestartet werden. Dieses BASIC hatte zwar nur einen geringen Leistungsumfang, aber es setzte sich sehr schnell durch, weil es einfach zu erlernen war.
Wenn wir uns den BASIC-Stammbaum ansehen (s.u.), dann erkennen wir, daß BASIC wie gesagt am meisten von FORTRAN übernommen hat. Aber auch einige Eigenschaften von ALGOL und Assembler flossen ein. In den 70-ern gab es bald viele, viele BASIC-Dialekte, die sich alle voneinander unterschieden. Da wurde dann der erste Versuch einer Standardisierung gemacht: American National Standard Programming Language Minimal BASIC. ANSI X3.60-1978. American National Standards Institue, New York.
Es blieb bei diesem einzigen Normierungsversuch - der BASIC-Sprachen-Dschungel blieb weiter bestehen. In den 70-ern eroberte BASIC sogar die Bereiche der Systemprogrammierung: Für das Betriebssystem RSTS auf den Minicomputern der Serie PDP-11 entwickelte Digital Equipment Corporation wichtige Funktionen mit ihrer ziemlich ausgefuchsten Version BASIC-PLUS.
In den späten 70-ern und dann erst in den 80-ern konnte so ziemlich jeder Personal Computer ein BASIC aufweisen, so dass diese Sprache für viele EinsteigerInnen die erste Programmiersprache war, mit der sie sich anfreundeten und dann - vielleicht aus Bequemlichkeit - dabei blieben.
In den späten 80-ern bekam dann BASIC noch einmal erneut Aufwind, als der Marktführer Microsoft seine Version von QuickBASIC freigab (J. C. Bradley, QuickBASIC and Q- BASIC Using Modular Structures. W.C. Brown, 1989, Dubuque, IA). 1990 erschien dann noch Visual BASIC von Microsoft, das speziell auf die Windows-basierten Applikationen ausgerichtet ist.
Auch wenn auf der Joyce diese neuesten BASIC-Varianten nicht zur Verfügung stehen, so können wir doch zwischen diversen Dialekten wählen:
Bereits 1977 wurde von Gordon Eubanks das CBASIC (= Commercial BASIC) ent- wickelt. Eine (frühe) Variante fand dann den Weg in die Public Domain: E-BASIC (= Easy BASIC)..
1982 veröffentlichte DR (= Digital Research) die Version 2.0 von CBASIC. Anders als die ersten CBASIC-Versionen, erzeugt dieser Compiler richtige Objektmodule, die sich mit anderen Modulen zu größeren Programmen zusammenbinden lassen. Für die Joyce ist diese Variante besonders interessant, weil Befehle enthalten sind, mit der sich die GSX- Grafik-Routinen direkt aufrufen lassen. Außerdem verfügt CBASIC 2.0 über eine hochgenaue BCD-Arithmetik mit vierzehn signifikanten Stellen. Anfangs wurde dieses CBASIC auch von Markt & Technik angeboten. Wie meine Recherchen ergeben haben, machte Microsoft Ende 1986 dem M&T-Chef Carl- Franz von Quandt ein \"unsittliches Angebot\" der Art: \"Ihr bekommt das MBASIC nur dann, wenn ihr CBASIC aus dem Angebot nehmt!\" Kein Kommentar!.
1977 erschien von Microsoft die erste BASIC-Version für CP/M. Diese Version wurde dann immer wieder erweitert. Von Markt & Technik wurde Mitte der 80-er ein Paket angeboten, das das Microsoft-BASIC aus dem Jahr 1981 enthielt. Viele haben sich damals dieses Paket weniger wegen des BASIC, sondern wegen des mitgelieferten Makro-Assemblers M80 gekauft..
Den 1985 erstmals angebotenen Joycies hatte Amstrad ein Super-BASIC mitgegeben: Mallard-BASIC. Amstrad hatte das Softwarehaus Locomotive beauftragt, dieses Mallard-BASIC auf die Joyce zu übertragen. In Großbritannien hatte nämlich der Name Mallard einen guten Klang. Es gab dieses BASIC schon für die BBC-Computer von Acorn.
Während frühere BASIC-Dialekte für ihre unzureichenden Struckturierungsmöglichkeiten berüchtigt waren und zu unleserlichem "Spaghetticode" verleiteten (was wohl der Grund dafür ist, daß BASIC in Schulen nicht so beliebt ist wie
z.B. Turbo Pascal), existieren inzwischen struckturierte Varianten, die viele Elemente von Pascal enthalten.
Die Urversion von BASIC hat heutzutage sogut wie keine Bedeutung mehr, da sie als prähistorisch bezeichnet werden kann, aber die Sprache existiert wenn auch in einer leicht abgewandelten und stark erweiterten Form noch immer. Beispiele hierfür finden sich v.a. in den visuellen BASIC-Dialekten (z.B. MS Visual BASIC, 1991) die in den letzten Jahren unzählige
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Funktionserweiterungen erfahren haben, die sich aber mehr an professionelle Programmierer richten (Was ja eigentlich nicht
im Sinne der Erfinder ist).
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