Als eine von mehreren Reaktionen auf den Sputnik-Schock hatte das amerikanische Verteidigungsministerium 1958 eine Forschungsbehörde unter dem Namen Advanced Research Program Agency (ARPA) gegründet. Als Kind des kalten Krieges stand die ARPA unter der Vorgabe, im Dienste der Landesverteidigung den technologischen Vorsprung der Vereinigten Staaten durch Förderung hierzu geeigneter Projekte zu sichern. Ausdrückliche Zielsetzung der ARPA war es, neue, innovative Rechnologien zu entwickeln und dabei auch nach Visionen und verückten Ideen Ausschau zu halten, und auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen.
Die Politik der ARPA bestand darin, keine eigenen Forschungseinrichtungen zu unterhalten, sondern mit universitären und industriellen Vertragspartnern zu kooperieren und die von ihnen finanzierten Projekte zu koordinieren. Präsident Johnson gab im September 1965 die Richtlinie aus, daß bei der Verfolgung der weitgesteckten Ziele der ARPA auch Grundlagenforschung ohne direkten Anwendungsbezug finanziert werden sollte. Finanziell gefördert wurden unter anderem Projekte zur Raketentechnik und die Entwicklung neuer Materialien und Werkstoffe, aber auch viele verhaltenswissenschaftliche Forschungen.
Die Computerszene der Vereinigen Staaten war zur Gründungszeit der ARPA gekennzeichnet durch die wachsende Verbreitung von allmählich - für damalige Verhältnisse - immer leistungsfähigeren Rechnern. Der für viele Vorhaben notwendige Transfer von Daten machte allerdings den mühseligen Austausch von physischen Datenträgern wie Magnetbändern oder Lochkarten erforderlich und war ausschließlich auf Computern desselben Herstellers oder desselben Typs beschränkt. Genutzt wurden die Rechner hauptsächlich für umfangreiche numerische Kalkulationen. Nur wenige sahen das volle Potential der neuen Werkzeuge vorher.
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