DVDs konservieren mühelos immense Datenmengen.
Auf den ersten Blick sehen nicht nur DVD- Player genau so aus wie normale CD- Abspieler. Auch die Digital Video Disc (DVD) selbst erinnert stark an die mittlerweile 16 Jahre alte Compact Disc.
Während CDs nach maximal 90 Minuten Musik ausgespielt haben, liefern DVDs bis zu acht Stunden Film in konkurrenzlos guter Bildqualität mit mehreren Surround- Tonspuren. Damit das funktioniert, müssen die Daten auf der zwölf Zentimeter großen DVD enger zusammenrücken und die Laser-Abtasteinheit im Player genauer hinsehen.
Und so funktioniert's: Die digitalen Dateneinheiten, in Form von winzigen Vertiefungen - sogenannten Pits - in CDs wie auch DVDs gepresst, sind auf der DVD nur halb so groß und halb so weit voneinander entfernt. Diese Kombination aus Miniaturisierung und Tuchfühlung gestattet es, auf einer DVD bis zu 4,7 GB Daten unterzubringen - siebenmal mehr als auf einer CD.
Damit der Laserstrahl im DVD- Player die winzigen Pits überhaupt erkennt, muss er sich wesentlich exakter auf die Pit- Spuren der Scheibe Scharfstellen als der Laser eines CD- Spielers. Ein herkömmlicher CD- Laser könnte schon wegen seiner technischen Beschaffenheit die DVD- Pits nicht lesen: Er hat eine Lichtwellenlänge von 780 nm (0,78 µm), und die ist größer als die Entfernung von 740 nm (0,74 µm) zwischen den DVD- Pitspuren. Der DVD- Laserstrahl leuchtet deshalb mit 635 bis 650 nm Wellenlänge.
Die im Moment am häufigsten eingesetzte DVD, die sogenannte DVD 5 mit 4,7 GB Datenkapazität oder etwa zwei Stunden Film, repräsentiert aber nur die Basis der Technologie. Um auch längere Spielfilme auf die Scheibe bannen zu können, haben die Erfinder der DVD unter der ersten Datenschicht noch eine zweite vorgesehen. In diesem Fall besteht die obere Schicht aus einem halb lichtdurchlässigen Material, von dem der Laser die Daten zuerst ausliest, bevor er sich auf die 0,3 Millimeter tiefer liegende zweite Lage einstellt - diese Scheibe speichert 8,5 GB Daten und heißt DVD 9.
Alternativ zu ihr lässt der Standard auch eine Scheibe mit je einer Datenschicht auf jeder Seite zu. Diese DVD 10 (9,4 GB) muss man allerdings mit aktuellen DVD- Playern nach der Hälfte der Spielzeit umdrehen. Eine Wendeautomatik, ähnlich der in Laserdisc- Playern, könnte dem Filmfan diese Arbeit abnehmen. Die Krönung: die auf beiden Seiten doppellagig bespielte DVD 18 mit 17 GB Speicherkapazität.
DVD- Player spielen auch Audio- CDs ab. Der Laserstrahl lässt sich mit einer zweiten Linse auf die gröber angeordneten CD- Pits justieren und liest die Informationen genauso aus wie ein CD- Player. Probleme bekommt der DVD- Laser allerdings mit bespielbaren CDs. Grund: Ihre farbige Oberfläche reflektiert nur die Wellenlänge des CD-, nicht aber die des DVD- Lasers.
Die Lösung: DVD- Player mit zwei Laser- Abtastern, einer mit 635 nm für DVDs und einer mit 780 nm für CDs, wie etwa die DVD- Player von Sony.
Enger stapeln
Die DVD fasst mit ihren halb so großen Vertiefungen in engeren Spuren die siebenfache Datenmenge einer CD. Zusätzlich lassen sich zwei Datenschichten übereinander stapeln.
Was steckt im DVD- Player alles drin..?
Könnte ein DVD- Player sprechen, gäbe er beim Einschalten die Worte \"Ich bin drei Geräte\" von sich.
Schließlich beherrscht der Abspieler die Wiedergabe von Audio- und Video-CDs sowie die der namensgebenden Digital Video Disc (DVD). Damit der Player all diese Funktionen im Griff hat, steuert ein ganzes Heer digitaler und analoger Bausteine die Signale von den verschiedenen Trägermedien auf ihrem Weg von der Scheibe zu den Bild- und Tonausgängen.
Grundsätzlich
lassen sich drei Bereiche im Player unterscheiden: das Laufwerk, das die digitalen Informationen von der DVD liest, die digitale Signalverarbeitung sowie die analogen Ausgangsschaltkreise. Unten sehen Sie, wo diese Sektionen im Player sitzen und was dort passiert.
1) Laufwerk
Im Innern dieses grauen Kastens rotiert die Silberscheibe - egal, welchen Typs. Die Laseroptik im Laufwerk liest die auf der Scheibe gespeicherten digitalen Informationen aus und reicht sie - über Optokoppler in elektrische Signale umgewandelt - an die digitale Signalverarbeitung weiter.
2) Analoge Ausgänge
Von den digitalen Video- und Audiodecodern gelangen Bild und Ton über Digital-Analog-Wandler zu den Ausgängen. Bildsignale stellen die meisten Player wahlweise als Composite- (FBAS-) Signal an der gelben Video- Cinchbuchse oder nach Helligkeit und Farbe getrennt als Y/C- Videosignal via Hosidenanschluss zur Verfügung. Einige Player geben über die Euro- AV- (Scart-) Buchse das Bild auch als nach Rot, Grün und Blau aufgeteiltes RGB- Signal aus, das in modernen Fernsehern direkt die Elektronenkanonen der Bildröhre ansteuern kann.
Den Ton zum Film stellt der Player über zwei Cinchbuchsen für die Tonkanäle links und rechts bereit. Diese Ausgänge entsprechen denen eines CD-Players. An diese Buchsen lässt sich ein Stereoverstärker oder ein beliebiges Surroundgerät mit Dolby- ProLogic- Decoder anschließen.
3) Digitalplatine
Hier untersucht ein Steuerprozessor anhand der ankommenden Daten, welcher Disc-Typ im Laufwerk rotiert und kontrolliert damit die weitere Signalverarbeitung.
|