Der Protected Virtual Address Mode oder kurz Protected Mode wurde, beginnend mit dem 80286, implementiert, um (wie der Name schon sagt) die verschiedenen Tasks unter einem Multitasking-Betriebssystem zu schützen. Zu diesem Zweck prüft die i386-Hardware den Zugriff auf insgesamt vier Schutzebenen. Damit sind Daten und Code geschützt und ein kompletter Systemabsturz ist normalerweise - außer bei unsauberer Programmierung - nicht möglich.
Die Zugriffsprüfungen im Protected Mode dienen vor allem zur Hardwareunterstützung eines Multitasking-Betriebssystems; typische Vertreter sind Linux, Windows NT oder UNIX. Unter einem Multitasking-Betriebssystem laufen mehrere Programme (Tasks) scheinbar parallel ab. Doch genau genommen werden die einzelnen Tasks vom Betriebssystem in kurzen Zeitabständen aktiviert, laufen eine kurze Zeit lang ab und werden dann vom Betriebssystem wieder unterbrochen, damit der nächste Task aktiviert werden kann. Im Gegensatz zu TSR(Terminate and Stay Residental)-Programmen unter MS-DOS werden die Programme also gezielt vom Betriebssystem aufgerufen. TSR-Programme hingegen aktivieren sich selbst, indem sie beispielsweise den periodischen Timer-Interrupt abfangen. In einem Multitasking-Betriebssystem wird also häufig in kurzer Zeit zwischen den einzelnen Tasks umgeschaltet, d.h. es wird ein Task-Switch ausgeführt, so daß der Benutzer den Eindruck hat, die Programme würden parallel arbeiten. Durch die Hardware-Unterstützung des i386 im Protected Mode können diese Task-Switches schnell und effektiv ausgeführt werden.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied des Protected Mode gegenüber dem Real Mode ist die völlig andersartige Berechnung der linearen Adresse eines Speicherobjekts.
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