Im frühen 13. Jahrhundert kamen die Azteken ins Hochtal von
Mexiko. Sie hatten eine lange Wanderung hinter sich. Wo die
Wanderung begann, ist unbekannt. Eine Legende erzählt, das
Aztlán, das \"Land der Reiher\", indem es angeblich einen See mit
einer Insel gab, der Ursprungsort war. Andere Überlieferungen
verweisen auf Chicomoztoc, den \"Ort der sieben Höhlen\". In diesen
Höhlen lebten angeblich sechs verschiedene Stämme: die
Xuchimilca, die Chalca, die Tepaneca, die Culhua, die Tlahuica und
die Tlaxcalteca. Nacheinander verließen sie die Höhlen, als letzte die
Azteken. Ein dritter erwähnter Ort schließlich ist Colhuacan
(\"Krummer Berg\"), das auch aus späterer Zeit historisch belegt ist
und ebenfalls etwa 270 km nordwestlich der heutigen Stadt Mexiko
vermutet wird. Es ist ungewiß, ob diese drei mythischen
Ursprungsstätten an ein- und demselben Ort zu suchen seien oder
ob sie nicht vielmehr Stationen eines Wanderweges beschreiben.
Die Frage, woher sie nun wirklich kamen, ist noch nicht eindeutig
geklärt. Es gibt aber zwei Indizien, die sprachliche und die rassische
Zugehörigkeit. Das Nahua, die Sprache der Azteken und ihrer
Nachbarn, ist eng verwandt mit Sprachen die bis hinauf nach Utah, in
den USA, gesprochen werden. Diese Sprache ist nach ihren
wichtigsten Vertretern benannt worden: \"Uto-Azteco-Tanoan\". Somit
sind die Azteken mit den Indianern des Nordwestens von
Nordamerikas verwandt. Wahrscheinlich kommen sie aus der
Umgebung des Großen Salzsees. Das sie aus dem Nordwesten
Nordamerikas einwanderten belegen auch rassische Indizien. Es gibt
Parallelen zu einigen Indianerstämmen in Nordamerika. Sie bilden
mit Indianerstämmen, die man im Süden der USA findet eine
rassische Einheit, deren Angehörige man als Zentralide bezeichnet.
Das Verbreitungsgebiet reicht vom Süden der USA bis zum
nördlichen Zentralamerika. Die Merkmale sind ein mittelgroßer
Körperbau, eine sehr dunkle, braune Hautfarbe, leicht vorspringende
Wangenknochen, eine niedrige Stirn und eine große untere
Gesichtshälfte. Innerhalb dieser Zentraliden gibt es auch
Unterschiede. Es gibt beispielsweise eine Gruppe, die früher
einwanderte und eher kleinwüchsig war und zur Kurzköpfigkeit
neigte. Dazu zählen die Maya. Eine spätere Gruppe hatte einen
größeren Körperbau und eine längliche Kopfform, z.B. die Azteken.
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