Die Unterwelt, genannt Xibalba oder Ort des Schreckens, bestand aus neun Schichten; in jeder "wohnte" ein Gott. Die absoluten Herren waren 1-Tod und 7-Tod. Die im Jenseits Gefangenen werden als häßliche Geschöpfe mit geblähten Bäuchen, die verschiedenste Exkremente ausstoßen, betrachtet. Daher auch die Namen der Adeligen von Xibalba: Schorfkratzer, Blutsammler, Dämon des Eiters, Knochen- oder Schädelzepter.
Die Maya glaubten, daß sich nicht nur mythische Personen, wie die Heldenhafen Zwillinge, sondern auch ihre verstorbenen Verwandten mit dem Schrecken der Unterwelt auseinandersetzen mußten. Aus diesem Grund wurde jeder Tote feierlich begraben, in der Hoffnung, ihn erwarteten nicht allzu schwere Prüfungen. Der Leiche wurden ein frisches Kakaogetränk, Speisen und neue Kleider beigelegt (ähnlich bei den Ägyptern), damit sie auf ihrer langen Reise nicht hungern müssen.
Die eigentliche Reise gestaltete sich unterschiedlich, abhängig vom jeweiligen Glauben:
Die an der Küste und im Tiefland lebenden Maya stellte sich den Eingang zur Unterwelt unter dem Weltmeer vor. Der Verstorbene mußte auf einem Kanu die Reise antreten. Wenn das Boot kenterte, stürzte er direkt in die Unterwelt, wo er sich standesgemäß vorzustellen hatte.
Die im Hochland lebenden Maya glaubten, der Eingang sei in einer Höhle - der Weg nach Xibalba gestaltete sich als Fußwanderung.
Die Könige und Adeligen wurden in den noch heute bestehenden Pyramiden begraben, die ähnlich wie die ägyptischen aufgebaut waren. Sie hatten eine Grabkammer und verschiedene Gänge, um die Reise ins Jenseits zu erleichtern.
|