Der Regierungsstil Tiberius zeichnete sich durch seine Lässigkeit aus, er behielt die Fäden in der Hand, ohne sich wegen jeder pingeliegen Kleinigkeit einzumischen.Die fermeintliche Freiheit die er den Senatoren ließ, dann aber doch die egentliche Entscheidungsgewalt für sich beansprucht brachte ihm oft dem Vorwurf der Heuchelei ein.
Doch er war auch zu entschlossenem Handeln fähig, wenn ein Statthalter seine Befugnisse überschritt, oder ein Krisensituation ausbrach.So bewilligte er den Römern eine großzügige Katastrophenhilfe, als die Stadt von verheerenden Großbränden heimgesucht wurde.
In spätern Jahren sah er sich jedoch gezwungen die Steuern zu erhöhen.
Besonders problematische war seine Beziehung zum Senat.Doch obwohl er die Kooperation des Senats suchte, kam es im Lauf der Zeit zu einem immer größeren Zerwürfnis.
Das wachsende Mißtrauen des Kaiser gegenüber dem Senat führte in zu einer Serie von Hochverratsprozessen, die seine letzten Regierungsjahren als Schreckensherrschaft erscheien lassen.So reichten die haltlosesten Verleumdungen für ein Todesurteil.
So wurde ein angesehener Konsul hingerichtet der mit einer Münze (die natürlich das kaiserliche Portrait trug) in der Tasche aufs Klo gegangen war.
Tiberius beschuldigte ihn:
\"Mit meiner Münze im Gewande, hast du dich auf den ekelhaften, stinkenden, Abort begeben und dein Geschäft verreichtet!\"
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