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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Schwierigkeiten des augustus eine monarchie zu errichten - nachfolgeproblem - konstruktion des prinzipats



Nach seinem Sieg im Bürgerkrieg zog Augustus allmählich eine Reihe republikanischer Ämter an sich und infolge der allgemeinen Erschöpfung bzw. Kriegsmüdigkeit war der Adel bereit, die alte Freiheit - die zulezt nur noch Anarchie bedeutete - gegen Ruhe und Sicherheit unter einem neuen Herrn einzutauschen. Auch in den Provinzen war die Stimmung für die neue Staatsführung günstig, da man dort mit den senatorischen Beamten der Republik nur schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Tacitus charakterisiert die Lage der Adeligen damals sogar als \"servitium\", dafür hatten sie aber Reichtum und Ansehen.
Augustus nennt sich nicht mehr \"triumvir\" und hat somit keine diktatorischen Vollmachten des Senats mehr, sondern läßt sich als \"princeps\" bezeichnen. Das Prinzipat dient dem Schein nach nur dem reibungslosen Funktionieren der Republik und dem Schutz des Volks und bedeutet im Grunde keine reale Macht, doch gleichzeitig eignete er sich folgende Ämter an:
1. imperium maius: Oberbefehl über das ganze Heer
2. tribunitia potestas: Befugnisse eines Volkstribun, d.h. Vetorecht gegen Senatsbeschlüsse und sacro sanctus (kein Beamter darf gegen ihn etwas unternehmen)
3. cura morum (Sorge um die Sitte): darf Senator aus dem Amt ausschließen
4. pontifex maximus: kontrolliert gesamtes Sakralwesen

Er muß seine eigene Stellung durch eine dynastische Regelung festigen. Er kann jedoch in Rom offiziell keine Monarchie durchsetzen, denn schon Caesar wurde bei diesem Versuch umgebracht und er muß den Schein einer Republik wahren. Er kann daher offiziell keinen Thronerben (Kronprinzen) einsetzen. Er versucht das (Nachfolge-)problem zu lösen, indem er verschiedene Männer mit republikanischen Ämtern ausstattet und zwar seinen Freund und Kommandant Agrippa, dem er das doppelte Konsulat verleiht, sein Neffe Claudius Marcellus, dem er das Pontifikat und die kruelische Adulität überträgt und seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius. Seine Tochter Julia wird wie ein Wanderpokal mit allen drei (außer Drusus, stirbt vorzeitig) verheiratet. Doch bis auf Tiberius sterben alle, so daß er schließlich, auch auf Drängen seiner Frau Livia hin, diesen als Nachfolger sichern muß. Er verleiht ihm das imperium maius (Sonderkommando) und die tribunitia potestas.

 
 

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