1678 hatten sich die Ungarn gegen die Rekatholisierungsmaßnahmen Kaiser Leopolds I. erhoben und die Osmanen zu Hilfe gerufen. Ohne auf große Gegenwehr zu stoßen, zogen die Türken 1683 unter dem Großwesir Kara Mustafa bis vor Wien und belagerten die Stadt ein zweites Mal (14.Juli bis 12.September 1683). Ein deutsch-polnisches Entsatzheer unter König Johann III.
Sobieski von Polen und Herzog Karl V. Leopold von Lothringen besiegte die Osmanen in der Schlacht am Kahlenberg, befreite die Stadt und drängte die Osmanen in die Defensive. Die Niederlage der Osmanen am Kahlenberg markierte den Beginn ihres Rückzuges vom Balkan. 1684 schloss Leopold mit Frankreich einen Waffenstillstand, um sich für den Großen Türkenkrieg den Rücken freizuhalten, und ging ein Bündnis mit dem Papst und mit Polen ein, die 4.Heilige Liga, dem sich dann auch Venedig anschloss und dem ab 1686 auch Russland lose angehörte. Die Truppen unter den kaiserlichen Feldherren Karl V.
Leopold, Herzog Maximilian II. Emanuel, Markgraf Ludwig Wilhelm I. von Baden und Prinz Eugen stießen rasch vor: 1685 nahmen sie Neuhäusel, 1686 Buda, und am 12.August 1687 siegten sie in der zweiten Schlacht bei Mohács. Ebenfalls 1687 übertrugen die ungarischen Stände auf einem Reichstag zu Preßburg die ungarische Krone dem Haus Habsburg; Ungarn wurde zur Erbmonarchie, und es entstand die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie. In der Folge unterwarfen die Kaiserlichen Slawonien und Siebenbürgen und eroberten 1688 Belgrad.
1690 nutzten die Osmanen die Tatsache, dass der Kaiser im Westen im Pfälzischen Erbfolgekrieg gegen den mit den Osmanen verbündeten Ludwig XIV. von Frankreich gebunden war, und eroberten Belgrad, Serbien, Siebenbürgen und Bulgarien zurück. Am 19. August 1691 wurden sie jedoch bei Novi Slankamen von Ludwig Wilhelm von Baden vernichtend geschlagen, und am 11.September 1697 fügte ihnen Prinz Eugen bei Senta die entscheidende Niederlage zu. Im Frieden von Karlowitz vom 26.
Januar 1699 verloren die Osmanen Siebenbürgen, Ungarn ohne das Banat sowie den größten Teil Slawoniens und Kroatiens.
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