Am Mittwoch, dem 27. September 1939 findet im Kreml ein Treffen um die Aufteilung der Kriegsbeute, das heißt um die Grenzziehung der eroberten Gebiete zwischen dem deutschen Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und seinen sowjetischen Gesprächspartnern statt.
Sie werden von Stalin persönlich eröffnet, der die Deutschen zu ihrem Sieg über Polen beglückwünscht und damit die Hoffnung auf eine weitere gute Zusammenarbeit der beiden Regierungen und Staaten hat.
Am 28. September 1939 unterzeichnet der estnische Außenminister Karl Selter, nach offenen Drohungen der Sowjets, einen Beistandspakt mit der UdSSR, der ihr militärische Stützpunkte einräumt. Litauen und Lettland folgen dem Beispiel kurze Zeit später. Diese drei Staaten werden schließlich durch eine Abstimmung Teile der Sowjetunion. Mit Finnland wird auch verhandelt, doch diese lehnen dankend ab.
Der in Rumänien internierte polnische Staatspräsident Professor Ignacy Mscicki übergibt, am 30. September 1939 sein Amt an den Präsidenten des Verbandes der Auslandspolen in Paris. Die bisherige Regierung ist damit aufgelöst. Gen. Wladyslaw Rackiewicz wird dann von diesem Präsidenten zum Premierminister einer neuen Regierung ernannt und erhält gleichzeitig den Oberbefehl über die polnischen Streitkräfte im Exil. Polen als Staat hat mit der Besetzung durch deutsche und sowjetische Truppen aufgehört zu existieren.
Fast alle verbleibenden Soldaten schließen sich zu einem Verband zusammen der "Polesie" heißt und unter Gen. Kleeberg´s Leitung liegt. Dieser Verband verwickelt sich noch in Gefechte, doch als sie erfahren, daß Panzerkräfte der Roten Armee auf sie zukommen entschließt sich Kleeberg vor den Deutschen zu kapitulieren.
Damit ist der Polenfeldzug beendet und er hört auf wie er begonnen hat. Es gibt keinen Waffenstillstandsvertrag oder Kapitulationsurkunde. Etwa 76 000 Angehörige der polnischen Armee können sich in die umliegenden Nachbarländer absetzen. Viele von ihnen setzen ihren Kampf in den Reihen der Alliierten fort.
Hitler hält vor dem Reichstag eine Rede, in der er aus seiner Sicht den Polenfeldzug schildert und England, sowie Frankreich eine Beendigung des Kriegszustandes anbietet, wenn sie die deutschen Maßnahmen in Polen akzeptieren. Die Regierungen in London und Paris verhalten sich ablehnend gegenüber diesem Angebot.
Am 8. Oktober 1939 wird Polen aufgeteilt. In einem Erlaß gliedert Hitler die im Versailler Vertrag 1919 an Polen abgetretenen Gebiete in das "Großdeutsche Reich" ein, darüber hinaus auch noch andere polnische Gebiete.
Die Verluste des Septemberfeldzuges in Zahlen:
Polen: 123 000 Gefallene, 133 700 Verwundete,
694 000 Polen sind in deutscher Gefangenschaft, 217 000 in sowjetischer.
Deutschland: 10 572 Gefallene, 30 322 Verwundete, 3404 Vermißte
217 Panzer, 282 Flugzeuge.
Sowjetunion: 737 Gefallene, 1859 Verwundete.
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