Da das Reiten für Prärieindianer große Bedeutung besaß, ist es verständlich, dass Kinder auf das Pferd gesetzt wurden, kaum das sie richtig laufen konnten. Sie entwickelten so das Gleichgewicht. In dem Alter wo unsere Kinder in die Schule kommen konnten Kinder in der Prärie schon sicher reiten. Vertrautheit zu den Pferden bekamen die Kinder beim Wachen der weidenden Pferde. Danach mußten sie das Einfangen und das Zureiten von Wildpferden lernen. Jungen im Alter von 12 oder 13 wagten sich schon an diese schwierige Aufgabe.
Schon im dritten oder vierten Lebensjahr durften indianische Jungen Pfeil und Bogen in die Hand nehmen, weil die Fähigkeiten bei der Jagd schon über Armut oder Wohlstand entschieden.
Später nahmen sie an Wettkämpfen teil, die Geschicklichkeit und Ausdauer schulten. Mit großer Sorgfalt wurden die Jungen, deren Erziehung meist ein Onkel übernahm, dazu gebracht, die Sinne zu schärfen und die Natur genau zu beobachten. Das war wichtig für die spätere Jagd.
Die Mädchen wurden genauso sorgfältig vorbereitet wie die Jungen. Sie wurden entweder von der Mutter oder einer weiblichen Verwandten erzogen. Sie spielten mit Puppen. Diese sind aber nicht mit den Puppen zu vergleichen, die wir heute kennen. Sie begleiteten die Mutter beim Holzsammeln. Sobald sie genug Kraft hatten, wurden sie auch an die Quelle geschickt um Wasser zu holen. Mit sechs oder sieben Jahren lernten sie Mokassins anzufertigen und der Mutter beim Zerlegen des Wildes zu helfen. Die
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schwierigsten und wichtigsten Arbeiten, zu denen Mädchen ab 10 herangezogen wurden, bestanden in der Fellverarbeitung und im Gerben der Büffelfelle. Später erlernten sie das zuschneiden von Kleidungsstücken aus Leder Danach wurde ihnen beigebracht, wie man Schmuck aus Stachelschweinborsten herstellen kann.
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