Dieses Zitat, aus einem zeitgenössischen Familienratgeber, zeigt anschaulich die Aufspaltung in unterschiedliche Geschlechtscharaktere zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Ausbildungsgänge für Mädchen orientierten sich an vergangene Leitbilder der Frauenrolle als vorbildliche tugendhafte Mutter, währenddessen die männliche Jugend zu heldenhaften und tapferen Kämpfer erzogen werden sollten.
Am Beispiel der Erziehung zum Nationalsozialismus wurden diese Rollenfestschreibungen und die Trennung der Geschlechter untersucht.:
Die Ausbildung von Jungen und Mädchen wurden deutlicher als zuvor gespaltet: Die Mutter soll sich ganz ihren Kindern und der Familie, die Frau sich dem Manne widmen können, und das unverheiratete Mädchen soll nur auf solche Berufe angelernt werden, die der weiblichen Wesensart entsprechen. Jede Berufstätigkeit außerhalb der Familie, soll dem Mann überlassen sein.
Die Struktur des dreigliedrigen Schulsystems blieb gleich.
Nun etwas über die zukünftige Mutter und der Kämpfer:
Die neuen staatlichen Lehrpläne sahen vor allem die Fächer Deutsch, Geschichte, Biologie, Geographieunterricht und im Besonderem den neuen Hauptgegenstand Rassenkunde als sehr wichtig an. Fächer des Frauenschaffens, wie z.B. Hauswerk wurde für die weibliche Jugend entwickelt, während für die männliche Jugend in erster Linie der Sportunterricht eine größere Bedeutung gewann. Der Ausbildungssektor für die Frauenberufe wurde ausgebaut, aber gleichzeitig sollte die Anzahl der weiblichen Studierenden nicht mehr als 10% betragen. Während für die Mädchen Tugenden wie Fleiß, Ordnungsliebe, Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit aufgestellt wurden, ließ sich die Erziehung der Jungen auf das Ziel des zukünftigen Soldaten reduzieren. Sie sollten hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und schnell wie die Windhunde werden, während der kalte Intellekt abgelehnt wurde. Die Jungen, die sich diesem Bild vom Helden nicht fügen konnten oder wollten, mußten darunter leiden.
Eine sehr wichtige Rolle nahm neben der Schule auch Die Hitlerjugend für die Jungen und Mädchen bei der Ausbildung ein.
Für Mädchen und Jungen in der Hitlerjugend galt der Grundsatz, daß Jugend durch Jugend geführt werde. Dieses Absetzen von der Welt der Alten und ihrer Fähigkeiten begeisterte zunächst beide Geschlechter. Bei den Jungen wurde die Faszination durch die Technik und die Sportbegeisterung ausgenutzt, um sie in den Organisationen zu halten. (Bild 1)
Die Ideologie und der Alltag im Nationalsozialismus:
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde viel zum Thema "Gleichberechtigung von Männern und Frauen" verfaßt, über "gleichen" und "eigenen Wert" gesprochen. Die Realität sah allerdings anders aus: Für Frauen wurde die Sorge für Haushalt und Kinder zur staatsbürgerlichen Pflicht. Sehr schwer hatten es hier die berufstätigen Frauen, da sie dreierlei Dinge bewältigen mußten: Kinder Haushalt und Beruf.
Die Doppelbödigkeit der NS- Ideologie wird besonders offensichtlich, wenn man sich die Bemühung ansieht, Frauen in industriewichtigen Betrieben zu beschäftigen. Denn nicht viele Frauen waren bereit in der Waffenindustrie zu arbeiten. Hier wurden zunehmend Zwangsarbeiterinnen eingesetzt, zumeist unter demütigenden, menschenunwürdigen Bedingungen.
Die zukünftige Mutter als Leitbild:
Zu dem Fach Hauswerk, an dem alle Mädchen teilnehmen mußten, gehörte: "Pflege der Wohnung, sparsames und zweckmäßiges Heizen, Tischdecken und Anrichten der Speisen, Behandlung und Reinigung der Wäsche sowie Pflege der Dinge, die den Alltag verschönern, sind im Rahmen der häuslichen Arbeit zu berücksichtigen. Vorlesen:
Eine spezielle Schule war dafür zum die Bräute und Mütterschulen:
In Bräute und Mütterschulen wurden Frauen auf ihr häusliches Betätigungsfeld vorbereitet und geschult. Eine Teilnehmerin berichtet: (Bild 2)
Zum Schluß möchte ich euch noch einige Meinungen von Adolf Hitler über die zukünftige Rolle der Frau vorlesen:
Seine Einteilung der Geschlechter:
In einem Biologiebuch für Oberschulen stand geschrieben:
Über Berufstätigkeit:
Die Rollenverteilung im Nationalsozialismus:
(Bild 3)
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