3. 1 Die Gottesvorstellung des Epikurs
Die Götter waren zwar existent, aber nach der Meinung Epikurs kümmerten sie sich nicht um die Menschen, sondern führten irgendwo im All ihr eigenes Leben. Das Leben der Menschen betrachteten sie nur als Zuschauer und fühlten sich dafür nicht verantwortlich. Der Grund, weshalb Epikur an die Existenz von Göttern glaubte, war, dass die Menschen es sich vorstellen konnten.
Trotz dieser Ansicht, ignorierte Epikur die Götter nicht, sondern betete zu ihnen, da die Götter ihm in manchen Dingen, wie Weisheit, Kraft und Ruhe überlegen waren.
Die Götter waren unerreichbar und sie konnten auch nicht die Welt erreichen.
3.2 Gotteserkenntnis und Gottesvorstellung des Epikureismus (Cicero, De natura deorum 1,43b-47a)
S.83 Zeile 1-2
"Solus vidit (Epicurus) primum esse deos, quod in omnium animis eorum notiones impressisset ipsa natura." - "Er allein hat als erster gesehen, dass es Götter gibt, weil die Natur selbst in den Seelen aller die Vorstellungen derer eingeprägt hat."
Dieser Satz erklärt, warum Epikur an die Existenz der Götter glaubt.
S.84 Zeile 1-2
"Quae enim nobis natura informationem ipsorum deorum dedit, eadem insculpsit in mentibus, ut eos aeternos et beatos haberemus." - "Was uns nämlich die Natur selbst als die Vorstellung der Götter gegeben hat, welche (auch) in den Gedanken eingeprägt ist,, so dass wir sie für ewig und glückselig halten."
Epikur glaubt nicht an all die Dinge beziehungsweise Eigenschaften, die in die Götter reininterpretiert werden, sondern ist der Meinung, dass sie ewiglich bestehen und glücklich sind.
S.84 Zeile 7
"Si nihil aliud quaeremus, nisi ut deos pie coleremus et ut superstitione liberaremur, satis erat dictum" - "Wenn wir nichts anderes erstreben, als dass wir die Götter fromm verehren und dass wir vom Aberglauben befreit werden, wäre genug gesagt."
Epikur einzige Verbindung zu Gott ist, dass sie verehrenswert sind und dass man vom Aberglauben befreit werde.
S.84 Zeile 11
" ... et metus omnis a vi atque ira deorum pulsus esset ; intellegitur enim ab beata immortalique natura et iram et gratiam segregari. » - und die Furcht aller vor der Kraft und dem Zorn der Götter wäre geschlagen, es würde nämlich erkannt werden, dass mit einem glücklichen und unsterblichen Wesen sowohl der Zorn als auch die Gunst unvereinbar ist.
Epikur ist der Meinung, dass Gottesfurcht und die Gunst zu den Göttern, die Götter selbst gar nicht erreicht, da sie glückselig sind.
→ Daher sind die Götter selbst für die Menschen auch völlig uninteressant, weil sie keinerlei Einfluss auf das Leben der Menschen haben.
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