Der Konflikt um Nordirland bzw. um die Nordirische Provinz Ulster dauert nun schon mehr als 200 Jahre.
Damals, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wurde das irische Parlament aufgelöst und in das Großbritannische Reich eingegliedert. (Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland)
In den Jahren danach versuchten die Iren, die großteils Katholiken waren, immer wieder Irland als selbstständigen Staat herzustellen.
Aus diesem Grund siedelte Großbritannien im Laufe des 19. Jahrhunderts Britische Staatsbürger in Irland an. Die Briten, hauptsächlich Protestanten unterdrückten die kath. Bevölkerung. Dadurch kam es zu vielen Spannungen.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Irland eine Wirtschaftskrise mit großer Hungersnot. Mehr als 2 Mill. Menschen starben vor Hunger und an der "Kartoffel-Krankheit" bzw. verließen das Land für immer. Der Grund dafür waren die ins Land gekommenen Briten, die fruchtbares Ackerland im Süden Irlands in Weideland umwandelten, und Vieh und Fleisch exportierten.
Da der Norden Irlands durch die Industrie bevorzugt war, siedelten sich dort besonders viele Briten an.
Während es in den folgenden Jahren immer wieder Versuche Irlands gab, selbstständig zu werden, hatte die im Norden Irlands gelegene Provinz Ulster das Bestreben, bei Großbritannien zu bleiben.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts und nach vielen Ver-handlungen wurde 1949 die Republik Irland ausgerufen, die Provinz Ulster aber blieb bei Großbritannien.
In den Jahren danach gab es immer wieder Versuche, die Spannungen zwischen der Republik Irland und Nordirland zu lösen.
Der Grund für den Konflikt, wie er in den letzten 30 Jahren ausgetragen wurde, geht auf das Jahr 1969 zurück:
Ca. 70 Katholische Demonstranten marschierten friedlich von Belfast nach Londonderry und wurden dabei von Protestanten angegriffen. Die Polizei, die eigentlich die friedlich demonstrierenden Menschen hätte schützen müssen, nahm statt dessen einige fest und stellte sich auf die Seite der Angreifer.
In den darauffolgenden Jahren eskalierte der Konflikt, und es starben viele unschuldige Menschen bei Terroranschlägen der I.R.A. und durch das Eingreifen der Britischen Polizei. Erst im Jahre 1994 wurde ein Waffenstillstand zwischen der Regierung und der Untergrundorganisation I.R.A. unterzeichnet, der bis heute mit einigen Ausnahmen anhält.
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