Der persisch-arabische Gegensatz war schon seit der Gründung des Irak 1921 immer offenkundig gewesen, war er doch nichts anderes als die aktuelle Fortsetzung des alten Kulturkonflikts am Zagros, der zuvor auch das Verhältnis zwischen Osmanen und Persern beherrscht hatte.
Der Krieg zwischen dem Irak und Iran, um die Vorherrschaft am Pers. Golf, wurde durch den Einmarsch irakischer Streitkräfte in die iranische Provinz Chusestan verursacht. Anlaß des Angriffes war der Versuch Iraks, den 1975 vertraglich festgelegten Grenzverlauf am Schatt Al Arab zu ändern. Nachdem die irakischen Truppen im Oktober 1980 Teile Chusestan erobert und im Dez. 1980 in Kurdistan eine zweite Front errichtet hatte, gelang es den iran. Streitkräften bis Mai 1982, fast die Gesamtheit der von den Irakern besetzten iran. Gebiete zurückzuerobern. In den folgenden Jahren (bis 1988) entwickelte sich ein Abnutzungskrieg, in dem die (dank ausländ. Hilfe) bessere Bewaffnung der irak. Truppen (bes. mit Flugzeugen) der zahlenmäßige Überlegenheit der iran. Streitkräfte gegenüberstand. Beide Seiten bezichtigten sich des Gebrauchs chem. Waffen. Mit der Blockade der Insel Charg, die der Iran als Verladestation für seinen Erdölexport dient, leitete Irak 1982 den Wirtschaftskrieg ein, der sich 1984 zu beiderseitigen Angriffen auf Erdöltanker steigerte (>Tankerkrieg<).
Im selben Zeitraum begann der Irak mit der Bombardierung iran. Städte, die der Iran mit Luftangriffen auf irak. Städte beantwortete (>Städtekrieg<). Von Anfang an stand der Golfkrieg in Gefahr, sich international auszuweiten. Die Gefährdung der Transportwege durch den Golfkrieg für das in der Golfregion geförderte und exportierte Erdöl nahmen vor allem die USA, später auch Großbritannien und Frankreich zum Anlaß, Flotteneinheiten in den Golf zu entsenden. Seit 1987 gerieten amerikan. Kriegsschiffe, die unter US-Flagge fahrenden kuwait. Tankern Geleitschutz boten, in Kampfhandlungen mit iran. Seestreitkräften.
Mit Resolutionen und Vermittleraktionen suchte die UN den Krieg zu beenden, scheiterte jedoch lange Zeit an der Unnachgiebigkeit beider Seiten. Nach langwierigen Bemühungen des UN-Generalsekretärs J. Pérez de Cuéllar einigten sich Irak und Iran 1988 auf einen Waffenstillstand.
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