Nach seinem Regierungsantritt 1740 verschiebt er seine Armee im Dezember in das von Truppen entblößte österreichische Schlesien unter dem Vorwand von Teilansprüchen auf Schlesien.
Die Gelegenheit ist überaus günstig, einen moralisch kaum gerechtfertigten sowie nicht weitsichtigen Krieg anzufangen, da in Österreich Erzherzogin Maria Theresia den Thron besteigen will und für deren Anerkennung ein Preis herausgeschlagen werden kann.
Die österreichische Armee ist demoralisiert und der Großteil der Truppen befindet sich in Ungarn, da der Krieg gegen die Türken zu einem unvorteilhaften Friedensschluss geführt hat und eine latente Kriegsgefahr besteht.
Dass dieser höchst unmoralische und ungerechtfertigte Angriffskrieg als nicht verwerflich angesehen wird, bezeugt die skrupellose Reaktion der anderen Großmächte, als der österreichische Erbfolgekrieg ausbricht.
Nicht etwa das überfallene Österreich findet Unterstützung durch die anderen Mächte gegen Friedrich II., sondern eben dieser durch Frankreich, Bayern und Sachsen, denn diese wollen ebenfalls die temporäre Schwäche Österreichs ausnutzen.
Preußen erringt bei Mollwitz 1741 sowie 1742 bei Chotusitz den Sieg über die Österreicher und schließt den Sonderfrieden von Breslau mit Österreich, da seine Verbündeten zu stark werden.
Preußen erhält provisorisch Schlesien und die Gft. Glatz.
Als Österreich allerdings gegen die Koalition Frankreich, Bayern und Sachsen die Oberhand gewinnt, bricht Preußen kaltherzig den Frieden, damit Schlesien nicht durch ein siegreiches Österreich zurückerobert werden kann und nimmt den Krieg 1744 an der Seite der Koalition wieder auf (2. Schlesischer Krieg).
Gleichzeitig kann Preußen Ostfriesland erwerben, da das dortig herrschende Adelsgeschlecht ausstirbt.
1745 gibt Österreich wieder Preußen bezüglich Schlesien im Frieden von Dresden klein bei und Friedrich II. bricht die Koalition zum zweiten Mal und erkennt Maria Theresias Mann Franz I. als Kaiser an.
Der österreichische Erbfolgekrieg wird erst 1748 für alle Beteiligten, außer Preußen, welches Schlesien nun endgültig besitzt, erfolglos beendet.
[ Ein frz. Diplomat: »Nous avons tous travaillé pour le roi de Prusse. « ]
1742 wird der Elbe- Havel- Kanal fertiggestellt, ein Jahr später das Opernhaus in Berlin sowie mit dem Bau von Schloss Sanssouci bei Potsdam begonnen (beide unter Architekt Knobelsdorff).
1747 wird das Rechtswesen reformiert; das "Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" tritt erst unter Friedrich Wilhelm II. 1794 in Kraft.
1750 zieht Voltaire für 3 Jahre nach Sanssouci, wo er mit Friedrich II. (unter einem erotischen Bild von Pesne) philosophiert.
[ Voltaire: "Wäre jemand plötzlich eingetreten, hätte dieses Bild gesehen und uns zugehört, er hätte geglaubt, die sieben Weisen Griechenlands unterhielten sich im Bordell. Nirgends auf der Welt wurde je mit so viel Freiheit über den Aberglauben der Menschen gesprochen, und nie mit so viel Spott und Verachtung. Gott war ausgenommen; aber von denen, die in seinem Namen die Menschen getäuscht hatten, blieb keiner verschont. Weder Frauen noch Priester betraten je das Schloss. Kurz, Friedrich lebte ohne Hof, ohne Rat und ohne Religion." ]
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