Am 19. Oktober 1943 begann in Moskau die Konferenz der Außenminister Englands (Anthony Eden), der USA (Cordell Hull) und der UdSSR (Wjatscheslaw Molotow). In dieser Konferenz wurde Österreich eigentlich nur am Rande behandelt. Jedoch wurden auf Drängen der Sowjetunion zwei wichtige Änderungen des Textentwurfes über Österreich beschlossen. Die erste davon betraf die Formulierung "Österreichs Assoziierung mit seinen Nachbarstaaten", die zweite, wichtigere, betraf die Verantwortlichkeitsklausel, die erheblich verschärft wurde. Die Formulierung wurde von "der Schuld der österreichischen Bevölkerung" (moralische Ebene) in "die Schuld Österreichs" (juristisch-völkerrechtliche Ebene) umgewandelt.
Das Protokoll der Moskauer Konferenz wurde am 30. Oktober unterzeichnet und am 1. November veröffentlicht. Als sich am 16. November das "französische Komitee der nationalen Befreiung" unter Charles de Gaulle dieser Erklärung anschloß, hatten sich die Alliierten die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs zu einem ihrer Kriegsziele gemacht.
Ein weiterer wichtiger Beschluß der Moskauer Konferenz war die Schaffung eines Diplomatengremiums mit dem Namen "Europäische Beratungskommission" (European Advisory Commission, EAC). Diese Kommission sollte Regelungen über die Besetzung und Verwaltung Deutschlands nach dem Krieg ausarbeiten. Da Österreich von Deutschland getrennt werden sollte, mußten dafür eigene Regelungen ausgearbeitet werden.
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