Die Maya waren begnadete Künstler und brachten viele, noch heute wertvolle Objekte zustande. Die verwendeten Materialien waren zumeist Jade, Stein, Holz, Farben (eine breite Palette verschiedenster Braun-, Rot-, Grün-, Blau- und Orangetöne), Keramik, Stuck und Muscheln.
Die Bauwerke, Paläste ebenso wie Privathäuser reicherer Bürger, waren innen und außen reich verziert und mit leuchtenden Wandgemälden ausgestattet. Auf die Schönheit von Tür- und Fensterstürzen wurde dabei besonderer Wert gelegt. Solche Wandgemälde haben sich auf Grund der hohen Feuchtigkeit nur schlecht erhalten; einzig in Tulum und Bonampak kann man sie noch bewundern.
Die Bilder zeigten die städtischen Herrscher und Adeligen in prächtigen Gewändern, Götter oder Szenen aus der Unterwelt. Irdischen Regenten wurde oft eine Stele, eine etwa einen Meter hohe Steinsäule, errichtet, die auch der politischen Propaganda diente. In der Mitte der Vorderfront dieser Säulen sah man das Gesicht des Herrschers, umgeben von Hieroglyphen-Texten und kunstvollen Ornamenten. Besonders 18-Kaninchen, ein Herrscher von Copán, konnte stolz auf seine zahlreichen Stelen sein. Die größte Steinsäule war jedoch dem König Stürmischer-Himmel gewidmet, sie war 10 Meter hoch.
Besondere Fähigkeiten entwickelten die Maya aber auch im Schnitzen von kleinen Muschel- oder Jadefiguren, die sehr verehrt und oft als Talisman gegen Krankheiten verwendet wurden. Bei Opferritualen legte man solche Figuren den Todgeweihten an die Seite.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen blieben die Künstler nicht immer anonym. In Gegenteil, sie waren stolz auf ihre Tätigkeit und signierten ihre Arbeiten gerne. Viele Bildhauer und Schnitzer waren Angehörige des Königs und seiner Familie - die setzten dann zusätzlich zu ihrem Namen auch noch das königliche Wappen oder einen Kürzel, der zeigte, daß sie adelig waren, unter ihr Werk.
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