In den achtziger Jahren, nach der Herrschaft Ludwig XV., gab es sehr große Probleme in Frankreich: *die Auswirkungen einer seit 1778 einsetzenden Rezession
*die Versuche das Defizit der Staatskasse zu beseitigen
*der verschärfte Machtkampf zwischen Krone und Adel
Die Wirtschaftskrise
Fallende Agrarpreise für Getreide und Wein verringerten die Einnahmen des zum Teil schon verarmten Adels. Sie sahen sich daher gezwungen, die Feudalleistungen zu erhöhen. Die Unzufriedenheit der Land- und der durch die Rezession verarmten Stadtbevölkerung stieg ins Unermeßliche.
Die Finanz- und Staatskrise
Am 22. Februar 1787 versuchte der Staatskontrolleur der Finanzen, Charles de Callone, die angehäuften Schulden in der Höhe von 1250. Mio. Livres mit Hilfe eines "Sparpakets" abzubauen. Er stieß aber auf Widerstand und wurde entlassen
Krone und Adel
Das Pariser Parlament ließ sich den Druck des Königs wegen den Steuervorlagen nicht mehr gefallen und legte ihm die "Grundsätze des Reiches" vor. Es ging vor allem um das Steuerbe-willigungsrecht der Generalstände und um das Recht der Parlamente, die königlichen Gesetze zu prüfen. Ludwig XVI. berief darauf die Generalstände auf den 1. Mai 1789 nach Versailles.
Neue Fronten im Wahlkampf
Der dritte Stand verlangte die doppelte Anzahl von Sitzen und eine Abstimmung nach Köpfen. Der König wollte die weitere Machtausweitung des Adels verhindern und alles lassen, wie es war. Natürlich berührten sich adelige und bürgerliche Interessen, beide Stände wollten das absolute Königtum abschaffen, die Adeligen aber wollten am Feudalsystem festhalten und das Bürgertum setzte sich für die Marktfreiheit ein. Es kam zu:
Die drei Revolutionen des Sommers
Die Revolution der Deputierten
Ludwig XVI. dachte nicht daran, etwas für den 3. Stand zu tun. Diese weigerten sich an der Versammlung teilzunehmen. Sie verlangten außer der Verdopplung der Sitze und der Abstimmung nach Köpfen noch die Verfahrensfrage für fast einen Monat als einziges Thema. Einige Abgeordnete des Adels setzten sich daraufhin für die Anliegen der Bürger ein und wechselten zum 3. Stand. Weder Ludwigs XVI. Erklärung noch seine Drohung mit dem Militär halfen und es kam zu einer Neugestaltung Frankreichs.
Der 14. Juli 1789 und die Revolte der Städte
Die widersprüchliche Handlung des Königs gegenüber den Juni-Ereignissen, die Entlassung des Generaldirektors der Finanzen, der Genfer Bankier Jaques Necker, der im Volk sehr beliebt war, und das Gerücht der Konterrevolution brachten die Einwohner von Paris und anderen großen Städten an den nachfolgenden Tagen auf die Straßen.
Die Revolution der Bauern
In den Debatten und den bewegenden Ereignissen sind die Bauern, die den Hauptteil des 3. Standes ausmachten, vergessen worden. Außerdem waren die Abgeordneten des Standes gelehrte Kaufleute, Bankiers, Industrielle und Grundbesitzer. Die Feudallasten, welche die Person betrafen, wurden zwar abgeschafft, die Feudallasten für den Boden aber waren nach wie vor üblich.
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