Der erste Anfang, der die Industrielle Revolution in Deutschland einleitete, war die Gründung des Zollvereins im Jahre 1934. Von nun an konnten Güter zollfrei transportiert werden und damit war die Zeit der Eisenbahn in den deutschen Ländern gekommen. Denn diese war das ideale Transportmittel, was die Wirtschaft dringend benötigte, so sagte Friedrich Harkort: "Auf diese Weise ist uns also ein Mittel geworden, den Verkehr im Inneren und nach Außen unschätzbar zu beleben, indem es möglich ist, die Frachten um 75 Prozent zu vermindern und die Güter außerdem in einem Drittel der Zeit zu liefern."
1835 war die erste deutsche Strecke - 7 Kilometer lang - eröffnet worden und 1845 waren bereits über 100000 Menschen beim Bau und Betrieb von Eisenbahnen beschäftigt. Dies forderte gigantische Investitionen und dies auch auf andere Wirtschaftszweige, denn jeder Kilometer Eisenbahn erforderte einschließlich Fahrzeugen und Brücken 400 Tonnen Eisen und somit brauchte die Eisenbahn nicht weniger als die Hälfte der deutschen Eisenproduktion. Die enorme Nachfrage an Transportleistungen brachte die Eisenbahn schnell in die Gewinnzone. Zwischen dem Wuppertal und dem Rhein verfünffachte sich die Transportmenge dank der Eisenbahn in 15 Jahren. Dadurch gewann die Ruhrkohle neue Absatzmärkte, die Berliner Maschinenbauindustrie konnte eng mit der schlesischen Hüttenindustrie verbunden werden.
So wie es Leitbranchen der Industrialisierung gab, so gab es auch Leitregionen. Der weitaus größte Teil Deutschlands wurde von der neuen Entwicklungen nur indirekt beeinflusst. Dagegen wuchsen das Ruhrgebiet, Berlin, Sachsen und Oberschlesien in unerhörtem Tempo. Aus den alten Zentren der Eisenindustrie in den Mittelgebirgen zogen Firmen in die neuen Industriestädte - so von der Eifel in die Städte an Rhein und Ruhr. Zugleich kamen aus dem früh industrialisierten Belgien ganze Unternehmen mit Firmenleitung und Arbeitskräften nach Deutschland - ein ungemein wertvoller Beitrag zur deutschen Industrialisierung.
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