Zwar war das osmanische Heer ungeduldig und unzufrieden, jedoch wurde die Versorgung innerhalb der Stadtmauern langsam knapp. Lange konnte sich die Stadt halten. Nach diversen Sturmangriffen der Osmanen waren diese schon beträchtlich weit vorgedrungen. Bald herrschte Nahrungsmittelknappheit und es gab nur noch 4 000 von ehemals 75 000 kampfbereite Männer zur Verteidigung. Graf Starhemberg traf Vorbereitungen für einen Häuserkampf und die erschöpfte Wiener Bevölkerung hoffte auf ein baldiges Eintreffen des Entsatzheeres.
Das osmanische Heer erkannte die für sie positive Situation und kämpfte noch einmal mit besonderen Einsatz, vorallem nach der erfolgreichen Schlacht vom 12 August, die die entscheidende Phase einleitete.
Am Abend des 13 August gelang es dem Botschaftler Koltschitzky Nachrichten mitten durch das osmanische Lager und über die Donau an Herzog Karl zu überbringen. Diese gelungene Aktion ließ kurz die Sorgen vergessen. Die Nachricht selbst war allerdings nicht so positiv. Sie berichtete von der gefährlichen Situation, in der sich die Stadt befand. Es war zu fürchten, dass die Festung innerhalb der nächsten zwei Wochen vollständig erobert sein würde.
Weitere Botschaftsgänge wurden unternommen, die nicht unentscheidend für den Verlauf des Kampfes waren. Herzog Karl versuchte die Verteidiger zu ermutigen und berichtete über den Stand der Entsatzvorbereitungen. Lange würde es nicht mehr dauern, und die dringend benötigte Rettung würde eintreffen.
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