Während des zweiten Weltkrieges machte eine deutsche Chiffriermaschine von sich Reden. Die \"Enigma\" war nicht nur Inhalt vieler kryptoanalytischer Forschungen der Alliierten. Heute ist sie das bekannteste Beispiel einer elektromechanischen Verschlüsselung.
Die Enigma wurde aus einer holländischen Erfindung von ca. 1920 entwickelt. Mehrere Räder permutieren Zeichen durch elektrische Kontakte, die im inneren der Räder verdrahtet sind. Bei jeder Eingabe eines Zeichens dreht sich ein Rad, bzw. beim \'Überlauf\' dreht dieses das nächste Rad mit, wodurch ständig das Substitutionsalphabet geändert wird. Es werden drei Räder verwendet, die teilweise unregelmäßig fortgeschaltet werden, so dass insgesamt 26*25*26=16900 verschiedene Alphabete benutzt werden.
Zusätzlich können noch über eine feste Verdrahtung auf einem Schaltbrett die ein- und ausgehenden Zeichen permutiert werden. Die Scheiben und die Schaltbrettverdrahtung wurden regelmäßig ausgewechselt, so dass eine Entschlüsselung sehr schwierig erschien. Dennoch konnten die meisten mit der Enigma verschlüsselten Texte regelmäßig entziffert werden.
Im Jahre 1926 veränderte Willi Korn den Aufbau der Enigma.
In seiner Konstruktion benutzt Korn nur noch 3 Rotoren, die nun allerdings einen beweglichen Ring hatten, auf dem die Zahlen 1-26 (das Alphabet) aufgedruckt waren. Über diesen Ring
konnte nun die innere Verkabelung in bezug auf die äußere Numerierung geändert werden. Die Vorteile des Ringes waren eine Vergrößerung des Schlüsselraumes und ein zusätzlicher
Schutz vor Spionage. Ohne den Ring konnte man von außen schon die Rotorpositionen des Rotorensystems erkennen. Nun, da die relative Position von Verkabelung und Ring nicht zu sehen
war, hatte man zwar die Ziffer, aber die eigentliche Rotorposition war unbekannt. Um das Verhältnis von Verkabelung und Ring zu ändern, mußte man den Rotor ausbauen. Eine weitere
Neuerung war ein vierter Rotor, der zur Anwendung kam. Dieser, auch als Reflektor bezeichnete Rotor, hatte nur auf einer Seite Schleifkontakte. Jeder Schleifkontakt war mit einem anderen
des Reflektors fest verdrahtet.
Enigma nach dem 2. Weltkrieg
Die Enigma wurde noch nach 1945 von Deutschland und der Schweiz nach Afrika, den Nahen Osten und Südamerika verkauft.
Sie wurde dort für die militärische und diplomatische Kommunikation eingesetzt.
Ebenfalls sollen die USA die Enigma an Länder der 3.Welt verkauft haben, um Geheimnachrichten abhören zu können.
Beim heutigen Stand der Technik sollte die Enigma kaum noch den Angriffen gewachsen sein.
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