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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die 1. weltumsegelung durch fernando magellan



Die 1. Weltumsegelung durch Ferdinand Magellan Ferdinand Magellan, portugiesischer Seefahrer und Entdecker, führte die erste europäische Weltumsegelung durch, deren Abschluss er allerdings nicht erlebte. Magellan wurde 1480 als ein Sohn einer adeligen portugiesischen Familie in Sabrosa (Portugal) geboren und verbrachte später seine Kindheit als Hofpage. 1506 reiste er nach Ostindien, wo er an mehreren Militär-und Forschungsexpeditionen auf der Malaccahalbinsel und den Molukken teilnahm. Nachdem er 1510 zum Hauptmann befördert worden war, kehrte er 1512 nach Portugal zurück und wurde 1513 in Marokko stationiert. Der portugiesische König Emanuel wollte den Plan von Magellan, eine Westroute zu den Molukken zu suchen, nicht unterstützen.

     Derzeit wurde ein Vertrag, auf Grund drohender Machtkämpfe zwischen Spanien und Portugal, aufgestellt, der festlegte das die neu entdeckten Gebiete westlich einer gedachten Linie durch den Atlantik Spanien zufielen, die östlich davon gelegenen Portugal. Darum glaubte Magellan, dass die Gewürzinseln nach dem Vertrag von Tordesillas zum spanischen und nicht zum portugiesischen Bereich gehörten. Deshalb legte er seine portugiesische Staatsbürgerschaft ab und bot im Alter von 37 Jahren seine Dienste dem spanischen König Karl I. an, der ihm die Erlaubnis für die geplante Expedition zusicherte. Von der Reise versprach sich Spanien großen Reichtum, da die Ostroute zu den, wegen ihrer Gewürzvorkommen begehrten Molukken, damals von den Portugiesen beherrscht wurde. Mit fünf Schiffen und einer bunt zusammengewürfelten Truppe von 265 Männern fuhr er am 10.

     August 1519 in Sevilla (Spanien) los, den Guadalquivir hinab nach San Lucar, wo die letzte Messe gelesen, die letzte Beichte genommen und der letzte Wille de Generalkapitäns zu Papier gebracht wurde. In Sevilla mochte er im Falle seines Todes begraben werden. Schwierig war die Verteilung seines Hab und Guts - denn er besaß nichts! Magellan fuhr los als ein Habenichts, ein Mann von niedrigem Adel ohne Geld und Güter. Wenn er aber von den Gewürzinseln mit vollen Laderäumen zurückkehren würde, dann würde er ein reicher Mann sein; wenn er sogar neue Inseln oder Länder für sein König entdecken würde, dann würden er und seine Nachkommen als Gouverneure darüber herrschen - so stand es in einem Vertrag. Magellan war sicher nicht der Erste der aufbrach um ein Seepassage nach Indien und Ostasien zu finden, die kürzer war als die quälend lange und von Stürmen bedrohte Route um die Südspitze Afrikas. Viele waren ihm vorausgefahren, einige verschollen, andere ohne Erfolg heimgekehrt.

     Warum aber setzte gerade König Karl I. so viel vertrauen in Magellan, wenn schon so viele vor ihm scheiterten? Die Antwort war einfach. Es war eine Seekarte, die er im geheimen Archiv der portugiesischen Admiralität einsehen konnte, auf der ganz deutlich der Beginn des "paso" vom Atlantik zum damals noch namenlosen Pazifik eingezeichnet war. Dort, glaubte Magellan, musste die Durchfahrt zu finden sein. Und wenn er einmal im anderen Ozean sein würde, dann würde es nur noch ein Katzensprung bis zu den Gewürzinseln sein. Das glaubte er.

     Mit flatternden Fahnen und lauten Kanonenschüsse brachen die 5 Schiffe auf, doch die Reise stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Es gab Rivalitäten zwischen den spanischen Kapitänen der anderen Schiffe und Magellan, dem stolzen Schweiger, dem eisig Abweisenden, der sich weigert zu offenbaren, wie und wo er die Durchfahrt in die südliche See finden wollte. Die Spannungen steigerten sich zum Aufruhr, als nach endlosen Wochen Suche entlang der brasilianischen Küste schließlich klar war, das der von Magellan gemutmaßte "paso" nichts anderes war, als die Mündung des Rio de la Plata. Tagelang fuhren sie den kolossalen Strom aufwärts, doch so oft sie auch Wasserproben an Bord hievten: Sie blieben reines Süßwasser. Die Kapitäne haben genug, wollen umkehren; Magellan aber befiehlt die Fortsetzung der Reise - nach Süden, der Antarktis entgegen, dem Winter, der Kälte, den Stürmen. Dort stieß Magellan mit seiner Truppe auf ungewöhnliche Tiere, die er als Seewölfe und Gänse bezeichnete.

     In seinem Tagebuch notierte er, dass die Gänse schwarz waren und nicht fliegen konnten, sie würden sich von Fischen ernähren und hätten Schnäbel wie Krähen - es waren Pinguine. Im Winterlager, in dem sie sich fast 6 Monate aufhielten kam es zur Meuterei. Der Generalkapitän kann sie niederschlagen und lässt einen der aufrührerischen Kapitäne köpfen und verteilen. Bei der Winterreise verlor er ein Schiff, ein anderes kehrte um, denn es schien der erschöpften Mannschaft der "San Antonio" unverantwortlich, der Verstoß in das unbekannte neue Meer mit einem angeschlagenen Schiff und verbrauchten Vorräten, sie meuterten, legten den Kapitän in Ketten und segelten zurück nach Spanien. Nach ihrer Flucht ist die weiterfahrt der verbliebenen 3 Schiffe geradezu selbstmörderisch. Doch nicht eine Sekunde spielte Magellan mit dem Gedanken an Umkehr.

     Im Oktober fuhr er in die Straße zwischen der Südspitze Südamerikas und Feuerland ein. Feuerland deshalb, weil sie am Ufer Indianerfeuer aufleuchten sahen und deshalb nannten sie das Land Feuerland. Es war eine gefährliche durchfahrt, weil die Straße von Felsen umgeben und sehr stürmisch war. Die Besatzung war nur durch Einschüchterungen und Schmeicheleien dazu zu bewegen, die Straße zu durchfahren. Am 28. November 1520, 14 Monate nach dem Verlassen Spaniens, läuft die geschrumpfte Mannschaft in das unbekannte neue Meer aus, dass noch von keinem europäischen Schiff befahren wurde.

     Dieser Wurde von Magellan wegen seiner Windstille "mar pacifico" (lat. pax = Friede) genannt. Magellan hat also bewiesen, dass es im Süden eine Ost-West Passage in den Pazifik gab und das Amerika nicht mit der Antarktis verbunden war. Bald Hundert Tage waren die 3 Schiffe unterwegs, doch vor dem Bug der "Trinidad" tat sich kein Land auf. Endlos dehnte sich die Fahrt, was wohl die fürchterlichste in Magellans Leben gewesen war. Magellan verurteilte einen Bootsmann, der einen anderen im Streit um eine Ratte mit der Axt erschlagen hat, geviertelt zu werden.

     Denn jede Ratte war schon fast ein Festschmaus für die Mannschaft, genau wie Sägespäne und Lederstreifen. Nach 3 Monaten und 6 Tagen, kamen 3 Inseln in Sicht, auf denen sich die Ausgehungerten mit frischem Wasser und Proviant versorgten und ausruhen wollten. Aber das war unmöglich, da sich die Bewohner über ihre Schiffe ergossen und bald diesen bald jenen Gegenstand entwendeten, ohne das die Mannschaft im Stande gewesen wäre, sie daran zu hindern. Man hält heute Guam für die Inselgruppe, die die Spanier "Ladrones", Diebesinsel, getauft haben und nach blutigen Auseinandersetzungen mit den Bewohnern schleunigst wieder verlassen hatten. Noch ein Woche mussten die erschöpften über die unendliche See nach Westen segeln, bis sich bei Sonnenaufgang des 16. März 1521 erneut eine dunkle Masse über dem Wasser erhebt - Land! Es war eine Gruppe von Inseln, die grün und gehügelt war, überzogen von Palmenwald.

     Es war eine Vorgruppe der Philippinen. Magellan ließ das unbekannte Land voraus mit äußerster Vorsicht ansteuern. Er musste ohne Seekarte auskommen, wusste nicht, wo Untiefen oder plötzliche Strömungen lauerten. Dann sahen sie Fischerboote de Insulaner. Magellan ließ abdrehen - er will keinen neuen Kampf riskieren. Ein paar Seemeilen weiter fanden sie eine unbewohnte Insel, sie ankerten.

     Die kranken wurden nach draußen transportiert, ein Schwein geschlachtet und frisches Wasser getrunken. Die Ankunft war den anderen Bewohnern allerdings nicht verborgen geblieben. Aber sie kamen mit vielen Geschenken und brachten Informationen über die entdeckte Inselwelt, auf der sie gelandet waren. Magellan hat es geschafft: Ein Königreich für ihn, eine Insel für Spanien. Ein Gedenkstein am felsigen Strand der Küste von Homonhon erinnert noch heute an die erste Landung der Europäer auf den Philippinen. Die Mannschaft aß sich erstmal satt, so satt das sogar 2 Seeleute an "Völlerei" starben, weil ihr Körper dem vielen Essen nicht mehr gewachsen war.

     Hat er es wirklich geschafft? Noch hat er Zweifel. Noch hat er schließlich sein Ziel, die reichen Gewürzinseln, nicht erreicht. Noch wusste er nicht einmal genau, wo er eigentlich war und sein neues Reich lag; noch nagte Ungewissheit an ihm, ob er wirklich der erste gewesen war, der die Welt umsegelte. Nach 8 Tagen war die Mannschaft wieder gekräftigt und es konnte weiter gehen. In Limasawa geht Magellan wieder an Land. Ein Kreuz wird errichtet, eine Messe gelesen, Einwohner werden getauft.

     Magallanes heißt der Ort heute, 600 Einwohner besitzt er und eine eindrucksvolle Stätte der Erinnerung an die erste heilige Messe auf den Philippinen. Bei der Begrüßung durch die Einwohner von Limasawa hat sein dunkler Diener Enrique, den er vor acht Jahren auf einem Sklavenmarkt gekauft hatte, plötzlich die Sprache der Insulaner verstanden. Jedenfalls viele Bruchstücke, denn die Sprache war sehr eng verwandt mit seiner Muttersprache, malaiisch. Das konnte nichts anderes bedeuten als das sie auf dem richtigen Weg waren und die Einwohner bestätigten es ihnen, sie kannten Borneo, Celebes und auch die Molukken. Sie wussten den Kurs dorthin und Magellan wusste das er es endgültig geschafft hatte. Er würde der erste sein, der die Welt umsegelt.

     Er würde die Gewürzinseln erreichen und mit Reichtümern zurückkehren. Und er würde dem Spanischen Imperium eine neue Kolonie hinzufügen, die gleichzeitig sein Königreich sein würde. Er wollte noch ein Pakt mit dem mächtigsten König der Region schließen zu dem sie allerdings segeln mussten und dann weiter fahren - immer in Richtung der Molukken. Und wieder wurden die Anker der "Trinidad", der "Conception" und der "Victoria" hochgehievt - und die Richtung des Königs angesteuert. Anfangs geht alles nach Wunsch. Der König auf Cebu empfängt die Spanier, tauscht Geschenke mit ihnen, lässt sich sogar taufen und war zum Abschluss eines Abkommens bereit.

     Allerdings ist er ein anderes Kaliber als die Inselherrscher, denen Magellan bisher begegnete. Der Erdkreis beginnt sich für ihn tatsächlich zu schließen und Cebu liegt schon im Einflussgebiet der großen östlichen Zivilisation und wurde von chinesischen und siamesischen Kaufleuten angelaufen. Sie kannten die Spanier und Portugiesen und die furchtbare Wirkung ihrer Bordkanonen. Sie warnten den König von Cebu vor ihnen. Weswegen bis heute nicht ganzklar war, wie ehrlich das Spiel war, dass er mit Magellan getrieben hat. Seinem neuen Verbündeten will er einen Gefallen tun.

     Und ihm bei dieser Gelegenheit auch ein wenig imponieren und die Stärke spanischer Waffen demonstrieren. Deswegen übernahm es Magellan, einen Widersacher des Königs, den Herrscher von Mactan, zur Vernunft zu bringen und rüstet gegen ihn eine kleine Strafexpedition aus. Ganze 60 Spanier wählte er dafür aus. Was Magellan nicht wusste, dass Lapulapu, der anderer König, ein hervorragender Kämpfer war. Er war ausgebildet und hatte wichtige Erfahrungen in erfolgreichen Abwehrkämpfen gegen chinesische Piraten gesammelt. Magellan verließ sich völlig auf das Einschüchterungspotenzial seiner gepanzerten Krieger mit ihren Helmen und Harnischen, Schwerten, Eisenlanzen, Musketen und Armbrüsten.

     Doch die vier Dutzend Männer, die am Morgen des 27. April 1521 schon weit vor dem Ufer aus ihren Booten stieg und schwerfällig durch das flache, von Steinen und Korallen durchzogenes Wasser waten mussten, imponieren Lapulapu nicht. Und genauso wenig seine 1500 Krieger, die die Angreifer am Strand erwarteten. Sie warfen sich mit einem schrecklichen Geschrei auf Magellans Krieger. Zwei Haufen griffen von der Seite an, und einer Stürmte von vorne los. Da die weittragenden Waffen der Spanier wirkungslos waren, befahl Magellan, die Hütten der Eingeborenen anzuzünden.

     Doch wider Erwarten wurden die davon nur noch zu noch größerer Wut angestachelt. Magellan, der von einem vergifteten Pfeil in den Oberschenkel getroffen wurde, gab den Befehl zu einem geordneten Rückzug. Aber der größte Teil der Truppe von Magellan begann Hals über Kopf zu fliehen, so dass nur acht Männer bei ihrem Generalkapitän blieben. Die Insulaner richteten nun alle ihre Pfeile, Lanzen und andere Wurfgeschosse gegen Magellans Truppe. So blieb ihnen kein anderer Weg als zu weichen. Das letzte was sie von Magellan sahen, ist wie er im Gesicht verwundet wurde und darauf den Angreifer mit seiner Lanze durchbohrte.

     Er wollte seinen Degen ziehen, was er aber kaum noch schaffte, denn sein rechter verwunderter Arm gehorchte ihm kaum mehr. Als die Insulaner dies sahen, drangen sie alle auf ihn ein und einer von ihnen stieß Magellan die Lanze so heftig in den linken Schenkel, dass er auf´s Gesicht fiel. In demselben Augenblick warfen sich alle Feinde auf ihn und hieben mit ihren Waffen auf ihn ein. So kam der treue Führer, das Licht der Truppe, ihre Stützer ums Leben. Kein Begräbnis in geweihter Erde. Die Insulaner behalten den Leichnam Magellans.

     Vielleicht verzehren sie Teile von ihm bei ihrer Siegesfeier. Kein Zeugnis war ihnen geblieben, verschollen war sein Grab und geheimnisvoll im Unbekannten die Spur des Mannes verloren, der dem unendlichen Ozean, der die Erde umrundete. Ein Schiff von den fünf, mit denen Magellan Sevilla verlassen hatte, kehrte nach drei Jahren von dieser Erdumrundung zurück. Am 8. September 1522 läuft die "Victoria" mit letzter Kraft im Hafen von Sevilla ein, 18 ausgemergelte Männer an Bord. Die anderen sind der See zum Opfer gefallen, dem Hunger, den Bordstrafgerichten, feindlichen Eingeborenen.

     Skorbut, Tropenfieber, giftigen Schlangen und den Portugiesen, die die wackre "Trinidad" aufbringen und die Mannschaft, soweit noch am Leben, einsperrten. Drei Schiffe hat der König von Spanien verloren und 171 Mann. Aber der Laderaum der "Victoria" war voller Säcke mit Gewürznelken, denn als sie die Philippinen verlassen hatten, machten sie sich gleich auf um zum Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas zu segeln und von dort direkt nach Spanien zurück. Als der königliche Kämmerer Bilanz zieht, da hatte Magellans Expedition 8334300 Maravedis gekostet und der Verkauf von Nelken 8680500 erbracht. Gerechnet hat es sich also. Allerdings nicht für Magellans Erben.

     Sie gingen leer aus. Und als die Söhne schließlich eine Bittschrift an den König richteten und um Verdienste ihres Vaters willen untertänigst um eine größere Unterstützungssumme nachkamen, da schrieb der Monarch an den Rand, dass die Bittsteller sich an den König von Portugal wenden sollten.

 
 

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