Als Hitler aus dem Gefängnis kam, mußte er sich daran machen, die Partei wieder aufzubauen. Doch jetzt ging es Deutschland wieder besser, die Kriegsschulden wurden zeitweise gestundet, und das Geld war wieder etwas wert. Es lohnte sich wieder zu arbeiten. Das war für Hitler natürlich nicht gut. Er brauchte ein Volk, das am Ende war, dem es schlecht ging und das in der Not auch dem falschen Propheten glaubte.
Aber hier kam Hitler der Zufall zu Hilfe. Amerika mußte wegen einer leichtsinnigen Fehlspekulation an der Börse am 24. Oktober 1929 sein Kapital aus dem Weltmarkt zurückziehen. Dadurch wurde in Deutschland eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Es ging den Menschen wieder schlecht. Keiner fand mehr Arbeit und sogar die Bauern, deren Beruf sonst krisenfest war, waren hoch verschuldet. Ihr wertvolles Zuchtvieh wurde beschlagnahmt. Aus dieser Situation entwickelte sich ein bürgerkriegsähnlicher Zustand.
Die Jugend von damals wollte etwas Neues. Sie wollte ein "Reich der Jugend". Aus Hitlers Partei entwickelte sich um 1930 eine wahre Massenbewegung, weil Hitler sofort allen alles versprach: Er sagte unter anderem, daß es keine Arbeitslosigkeit mehr geben würde, wenn er an der Macht wäre, weil die neue "Volksgemeinschaft" jeden Arbeiter brauche. Er wollte "Arbeit und Brot schaffen". Er versprach den Leuten also alles, was sie brauchten.
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