Innere Spannungen (Kosovo) führten 1988/89 zu einer Verfassungskrise. 1990/91 verschärften sich die nat. Gegensätze: Serbien annektierte im Juli 1990 das bisher formell autonome Kosovo; Massendemonstrationen gegen das diktator. Vorgehen des serb. Präs. S. Milosevic im März 1991 wurden vom Militär niedergeschlagen. Bürgerkriegsähnl. Auseinandersetzungen hatten die Aufstellung eigener Streitkräfte in den Republiken zur Folge. Im Juni 1991 erklärten Kroatien und Slowenien mit ihrer vollständigen Unabhängigkeit den Austritt aus J. Im Juli 1991 scheiterte in Slowenien der Versuch der jugoslaw. Bundesarmee, die Unabhängigkeit zu vereiteln. In Kroatien kam es seit August 1991 zu einem Bürgerkrieg, bei dem die serbisch dominierte Volksarmee sowie serb. Freischärler weite Teile des Landes für Serbien besetzten.
Mit den Unabhängigkeitserklärungen von Bosnien und Herzegowina sowie von Makedonien verschärfte sich im Jan. 1992 die innenpolit. Lage. Trotz der internat. Anerkennung von Kroatien und Slowenien sowie von Bosnien und Herzegowina kam es in Bosnien und Herzegowina zu heftigen Kämpfen, v.a. in und um Sarajewo, wobei wiederum serb. Freischärler Gebietsgewinne erzielten. Die Stationierung von UN-Friedenstruppen in Kroatien (März 1992) und Bosnien und Herzegowina (Juni 1992) konnten den Bürgerkrieg nicht beenden. Nach der Rückeroberung der von Serben besetzten Krajina durch Kroatien und Luftangriffen der NATO auf serbische Stellungen in Bosnien kommt es im November 1995 zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages in Dayton, USA.
Medien und Krieg - "Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit"
Einseitige Berichterstattung zu Ungunsten der Serben. Bosnier und Kroaten beauftragen amerikanische PR-Agenturen, um die internationale Öffentlichkeit zu ihren Gunsten zu beeinflussen und von eigenen Kriegsverbrechen abzulenken.
Folgen der erfolgreichen Propaganda: Embargo gg. Serbien, NATO Luftangriffe gg. Serben, keine internationalen Proteste bei Kriegsverbrechen der Moslems u. Kroaten und generelle Serbenfeindlichkeit der Medien.
Nachbar in Not
Am 26.5.1992 starteten der ORF, die Caritas und das Rote Kreuz die Aktion "Nachbar in Not", die innerhalb kürzester Zeit zum größten privaten Hilfsprojekt für Flüchtlinge im ehemaligen Jugoslawien wurde. Diese zeichnete sich besonders durch Flexibilität, keiner Bevorzugung einer ethnischen, religiöser bzw. politischer Zugehörigkeit und gute Organisation aus. Bis Mai 1994 wurden 2600 LKW durch Spenden von 790 Millionen S finanziert.
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