4.1 Die Entwicklung in Österreich und Preußen
Die Gegenoffensive der alten Mächte begann am 3. Oktober 1848 mit der Eroberung des aufständischen Wiens durch das Österreichische Militär unter der Leitung von Windischgrätz.
Am 27. November erklärt Fürst Schwarzenberg der österreichische Ministerpräsident in Kremsier, daß ein Fortbestand Österreichs außer Frage steht und entzog damit den Anhängern der großdeutschen Lösung ihre Grundlage, da diese nur die deutschstämmigen Gebiete Österreichs in den "Deutschen Bund" aufnehmen wollten. Kurz darauf setzte F. Wilhelm IV. seine Truppen gegen die preußische Nationalversammlung ein, sie wurde am 5. Dezember aufgelöst und der König oktroyierte eine Preußische Verfassung.
Am 7. März 1849 löst die österreichische Regierung den österreichischen Reichstag auf und oktroyiert ebenfalls eine Verfassung. Durch diese Maßnahmen war das Kräfteverhältnis zugunsten der alten Mächte verschoben.
Hierdurch verliert die Großdeutsche Partei endgültig ihre Grundlage, wodurch es in Frankfurt zu wichtigen Fraktionsumschichtungen kommt. Auf Grund dieser Umschichtungen schließt man Kompromisse, die zu einem schnelleren Ende der Verhandlungen führen sollen.
4.2 Die deutsche Verfassung und ihre Ablehnung
Am 27. März 1849 präsentierte die Frankfurter Nationalversammlung ihre Verfassung, die aus Kompromissen zwischen den kleindeutschen Liberalen und den ehemals großdeutschen Demokraten entstanden war.
Der deutsche Nationalstaat sollte nun durch ein Erbkaisertum in preußischer Hand regiert werden.
Am 28. März 1849 wurde Friedrich Wilhelm IV. zum Deutschen Kaiser gewählt und die neue Reichsverfassung wurde verkündet.
Jedoch als am 3. April F. Wilhelm IV. die Delegation empfängt, die ihm die Kaiserkrone anbieten wollte, lehnte er diese ab und bezeichnet sie als "Reif aus Dreck und Lettern". Durch diesen Akt konnte die Verfassung nicht rechtskräftig eingesetzt werden.
4.3 Das Scheitern
Nach diesem Rückschlag begannen die deutschen Staaten ihre Abgeordneten aus dem "Paulskirchenparlament" abzuberufen. Das übriggebliebene Rumpfparlament von etwa 100 Mitgliedern verlegte seinen Sitz nach Stuttgart und wurde am 18. Juni 1849 gewaltsam aufgelöst.
Schon im April 1848 scheiterte der süddeutsche Revolutionär F.F.K. Hecker, mit seinem Versuch gegen die gemäßigte F.N. die Republik auszurufen nach wenigen Tagen. Als im Mai 1849 die Verwirklichung der von der F.N. beschlossenen Reichsverfassung zu scheitern drohte, erhoben sich die radikal-demokratischen Kräfte Südwestdeutschlands erneut. Großherzog und Regierung flohen vor den badischen Aufständischen und ein revolutionärer Landesausschuß übernahm die Regierungsgewalt. Trotz Unterstützung durch das badische Militär schlug das preußische Militär den Aufstand nach wenigen Tagen nieder und beendete die Besetzung Badens.
Nun war die Revolution endgültig gescheitert.
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