Planung der Mauer: 1945-1961>
Mit der bedingungslosen Kapitulation des 3. Reiches im Jahr 1945, übernehmen die alliierten Streitkräfte (USA, Frankreich, England und Sowjetunion) mit der Berliner Deklaration die Regierungsgewalt in Deutschland, welches in vier Besatzungszonen aufgeteilt wurde. Berlin wird anfangs ebenfalls in vier Sektoren geteilt.
Im Jahr 1946 folgt der Zusammenschluß der SPD und KPD zur SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) in der sowjetischen Besatzungszone (Vorsitz: Walter Ulbricht). Die spätere Abschottung des Ostens seitens der Sowjetunion wird nun allmählich vorbereitet.
Die UdSSR weigert sich an der Sechs-Mächte-Konferenz, welche 1948 in London stattfindet, teilzunehmen und tritt schließlich im selben Jahr aus dem alliierten Kontrollrat aus, was das Ende der Zusammenarbeit mit den Westmächten als Folge hat. Auch die geplante Währungsreform für Deutschland wird 1948 von der UdSSR abgelehnt und nur in den drei Westzonen durchgeführt. In der Ostzone wird wenig später eine eigene Währungsreform durchgeführt.
Ein erhebliches wirtschaftliches Gefälle wird durch die unterschiedliche Entwicklung in Ost- und in Westdeutschland verursacht. Während die Wirtschaft der BRD durch den Marshall-Plan der USA aufblüht, wird durch die Abhängigkeit der ostdeutschen Wirtschaft von den Sowjets eine katastrophale Mangelwirtschaft im Osten verursacht.
1949 wird die SED nach dem Vorbild der KPdSU neu strukturiert und eine neue Verfassung wird im Mai vom Volkskongress angenommen. Die Deutsche Demokratische Republik wird am 7. Oktober gegründet. Otto Grothewohl wird Ministerpräsident und das Amt des Präsidenten wird von Wilhelm Pieck besetzt, wobei eine Koalitionsregierung aus SED, CDU, LDP und NPD gebildet wird. Die Westzonen werden zur Trizone zusammengeschlossen und ein vorläufiges Grundgesetz schafft die Bundesrepublik Deutschland. Dabei tritt der Besatzungsstatus in Kraft.
Im Jahr 1950 erkennt die DDR im Görlitzer Abkommen die Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze an und schließt ein Freundschaftsabkommen mit Ungarn, Bulgarien und Rumänien. Weiterhin erfolgt die Aufnahme in den RGW ( Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe der Ostblockstaaten).
Die Westmächte (USA, F, GB) beenden 1951 formell den Kriegszustand mit Deutschland und 1952 werden die Bundsländer in der DDR in Bezirke umorganisiert. Am 26. Mai 1952 sperrt die DDR die Demarkationslinien zur BRD und West-Berlin was als erster Versuch, die Menschenbewegungen zwischen Ost und West einzudämmen, gedeutet werden kann.
In den Jahren 1952-1953 kommt es zu großen Versorgungsproblemen der DDR-Bevölkerung und am 17.Juni 1953 schließlich zu einem in der ganzen DDR verteilten Arbeiteraufstand, der jedoch scheitert und durch SU-Panzer niedergeschlagen wird.
Die DDR wird 1954 von der Sowjetunion als souveräner Staat anerkannt) sowie auch die Regierung der BRD als einzige rechtmäßige Regierung Deutschlands durch die Westmächte.
1955 erfolgt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der UdSSR durch die BRD und die DDR wird Mitglied des Warschauer Pakts, der als Gegengewicht zur NATO gegründet wurde.
Ein Jahr später stellt die DDR eigene Streitkräfte auf (Nationale Volksarmee) und ein eines \'Paßgesetz\' wird zur Verhinderung von Republikflucht eingeführt.
Schließlich verlangt die UdSSR den ultimativen Abzug der Besatzungstruppen und eine entmilitarisierte Zone Berlin, jedoch lehnen die Westmächte das Ultimatum ab. Somit kündigt die Sowjetunion einseitig den Vier-Mächte-Status von Berlin und die Sowjetunion droht an, ihre Berlin-Rechte an die DDR zu übertragen.
Am 8. September 1960 erlässt Das DDR-Innenministerium eine unbefristete Anordnung, wonach die Einreise von West-Deutschen nach Ost-Berlin künftig genehmigungspflichtig sein wird.
Bau der Mauer: 1961-1962
Am 15.Juni 1961 erklärt Ulbricht der Presse in Ostberlin: "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.", jedoch sollte sich diese Behauptung als eine Lüge herausstellen und wenig später begann am 13. August 1961 der Bau der Berliner Mauer. An jenem Tag beginnen in den frühen Morgenstunden bewaffnete Verbände der DDR den Ost-Sektor Belins mit Straßensperren und mit Stacheldraht abzuriegeln. Die Bürger der DDR dürfen ab sofort West-Berlin nur noch mit einer besonderen Genehmigung betreten.
Bereits am ersten Tag nutzt ein junger, mutiger Soldat die Möglichkeit zur Flucht und ein Photo geht um die Welt.
Am 23.August wird nun auch den Bürgern West-Berlins das Betreten des Ostteils der Stadt untersagt.
Die Errichtung der Berliner Mauer resultierte hauptsächlich aus den Überlegungen Fluchtbewegungen zu stoppen (vorwiegend Mauer in/um Berlin und Zaun für die Landesgrenze), da in den Jahren von 1945-1961 über 3,1 Millionen Menschen den Osten Deutschlands verlassen.. Weiterhin wird der Befehl des Waffengebrauchs zur Verhinderung der Flucht gegeben.
Am 19.Juni 1962 wird von Bauarbeitern der DDR eine zweite Sperrmauer hinter der bisherigen Mauer errichtet, genannt der "Todesstreifen" - ein bis zu 100m breiter strengstens kontrollierter Streifen Niemandsland zwischen den beiden Mauern entstand somit.
Die Mauer steht: 1961-1989
1963 kommt es zu einem Passierscheinabkommen für Berlin, jedoch ist es den West-Berlinern in gewissem Maße wieder möglich, ihre Angehörigen im Ostteil der Stadt zu besuchen.
1966 werden die ersten Beobachtungstürme zur Kontrolle des Todesstreifens errichtet, um somit Fluchtversuche besser vereiteln zu können.
Schließlich wird 1968 "die Mauer der dritten Generation" errichtet, bestehend aus massiven Betonplatten mit aufgesetztem Rohr, um alle weiteren Fluchtversuche zu unterbinden.
3 Jahre später wird 1971 ein Grenzzaun aus Stacheldraht zur weiteren Befestigung der Mauer errichtet. Im selben Jahr wird Walter Ulbricht, der zurücktritt, durch seinen Nachfolger Erich Honecker abgelöst. Honecker jedoch verschärft die ideologische Ausrichtung des SED-Regimes weiter und arbeitet an dem weiteren Ausbau der Mauer.
Zum Abschluss des ersten Staatsvertrags zwischen der BRD und der DDR und damit zur Anerkennung der Gleichberechtigung beider deutscher Staaten und der Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen kommt es 1972.
Nach der Aufnahme beider deutscher Staaten in die UNO 1973 folgt 1974 der Bau der sogenannten Hinterlandmauer und bereits im nächsten Jahr werden die ersten eckigen Beobachtungstürme in Betrieb genommen.
1976 wird die Mauer der 4.Generation gebaut und spätestens jetzt wird die Mauer zu einem unüberwindbarem Hindernis. Trotzdem gibt es immer wieder neue Ideen Ostdeutscher Bürger, die DDR zu verlassen, worauf die DDR-Regierung mit einer verschärften Überwachung der Mauer beginnt. Unter den Jugendlichen kommt es nun gehäuft zum Widerstand und auch die restlichen Bürger stehen nicht hinter den Maßnahmen des SED-Regimes - die Menge fordert "Die Mauer muss weg". In den folgenden Jahren verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation rasant.
Im Jahr 1989, bedingt durch den politischen Wandel in der Sowjetunion, werden auch in der DDR Kräfte gegen die sozialistische Staatsstruktur gestärkt und es kommt zur Massenflucht. Am 9. November 1989 wird unter dem nationalen und internationalen Druck die Grenze zur BRD geöffnet und die Berliner Mauer gestürzt. Das Zentralkomitee und die SED werden aufgelöst.
Am 18. März 1990 finden die ersten und letzten freien Wahlen in der DDR statt. Am 2. Juli treten Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion in Kraft und am 3. Oktober wird durch den Beitritt der rekonstituierten Bundesländer (Sachsen, Mecklenburg - Vorpommern, Thüringen, Sachsen - Anhalt, Brandenburg, Ost - Berlin) von vor 1952 der ehemaligen DDR zur BRD ein geeintes Deutschland geschaffen.
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