Anfang 1945 waren die Alliierten überzeugt, das Deutsche Reich noch im selben Jahr zu besiegen. An allen Fronten hatten sie die Lufthoheit. Die deutsche Luftwaffe besaß zwar immer noch eine erhebliche Zahl von Flugzeugen. Aber nach dem Verlust von wichtigen Ölquellen (Rumänien, Polen, Estland) und nach der Zerstörung von industriellen Produktionsstätten herrschte in Deutschland akuter Treibstoffmangel. Im Luftkrieg hatte sich also die Situation seit den Anfangserfolgen in den Blitzkriegen ins Gegenteil verkehrt.
Auch im Atlantik waren die Hoffnungen der militärischen Führung, mit Hilfe von neuen, schnelleren U-Booten doch noch in die Atlantikschlacht eingreifen zu können, unrealistisch. Die Hauptsorge der deutschen Marine galt um die Jahreswende 1944/45 der Situation in der Ostsee. Für die deutsche Kriegsführung war es zwingend notwendig, die Versorgungswege für schwedisches Eisenerz offen zu halten.
Entscheidender als die Operationen von Luftwaffe und Marine war die Frage, ob die Heimatfront halten würde. Sie hatte trotz der enormen Verluste im Sommer und Herbst 1944 und trotz der zunehmenden Bomberoffensiven der Alliierten Bestand. Kriegsmüdigkeit und Versorgungsmängel prägten das Leben der Bevölkerung. Viele klammerten sich an die Hoffnung auf den Erfolg neuer Geheimwaffen (V-Waffen). Trotz aller militärischer Niederlagen forderte Reichspropagandaminister Josef Goebbels fanatisch dazu auf, sich bedingungslos für den "Endsieg" einzusetzen und keine persönlichen Opfer zu scheuen.
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