Die Konzentrationsbewegung innerhalb der Parteienlandschaft setzte sich bei der Bundestags¬wahl 1957 fort, die CDU/CSU errangen die absolute Mehrheit der Mandate und Stimmen; sie beerbte damit vor allem die zumeist bürgerlich eingestellten kleineren Parteien. Auch die Land¬¬tagswahlen zwischen 1957 und 1960 brachten keine Auffächerung des Parteiensystems.
Mit dem Godesberger Programm von 1959 vollzog die SPD eine Wende; sie rückte von ver¬alteter marxistischer Ideologie ab und entwickelte sich zu einer Volkspartei. Der scharfe ideologische Gegensatz zur CDU/CSU verlor an Bedeutung, zumal fundamentale Entschei¬dungen (z.B. Westintegration) sich sowieso nicht mehr rückgängig machen ließen.
Ursachen des Konzentrationsprozesses:
- Zurückhaltung der Alliierten bei der Lizenzierung der dt. Parteien.
- Führende Politiker zogen die Konsequenzen aus der Parteienvielfalt der Weimarer Republik.
- Die Wähler stellten sich hinter die überkonfessionelle Sammlungspartei.
- Die Fünfprozentklausel tat ihr übriges, ein Parteienvielzahl zu verhindern.
- Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung verstärkte die Hinwendung zu etablierten Parteien.
- Die Lösung gewichtiger Probleme entzog bestimmten kleinen Parteien die Legiti¬mation.
- Rechtsextreme (verhindert durch enge Kooperation mit den Westmächten) und Linksextreme (Beispiel DDR) hatten keinen Rückhalt in der Bevölkerung.
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