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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Böden

Kolumbien - exogene ursachen



3.1. Kolonialismus Auf seiner letzten Reise in die neue Welt erkundete Christoph Kolumbus unter anderem auch einen Teil der karibischen Küste und fand das Reich der Muisca (siehe auch 1.3. Geschichte). Nach ihm kamen die spanischen Konquistadoren und unterwarfen die Muisca. 1510 wurde Darién als erste feste europäische Siedlung auf dem amerikanischen Festland gegründet. Es folgten die Gründungen von Santa Marta und Santa Fé de Bogotá im Jahr 1538, womit die Eroberung Kolumbiens durch die Spanier abgeschlossen wurde.
Das frühere Reich der Muisca wurde im Jahr 1549 dem Generalkapitanat Neugranada unterstellt. Die Gebiete Neugranada, das heutige Venezuela, Ecuador und Panamá wurden 1717 zum Vizekönigreich Neugranada zusammengefasst. Eine stagnierende wirtschaftliche Entwicklung und die Diskriminierung der neugranadischen Bürger führten zur Revolution gegen die spanische Herrschaft, die, nach französischem Vorbild, am Anfang des 19. Jahrhunderts das spanische Kolonialreich "aus den Angeln hob".
Der südamerikanische Führer Simón Bolívar erwies sich in den folgenden Kriegen als Revolutionär und Feldherr. Neugranada konnte nach dem Sieg gegen die spanischen Royalisten von 1819 befreit werden. Der Staat Groß-Kolumbien wurde 1819 proklamiert. Er umfasste das ehemalige Gebiet von Neugranada, dem heutigen Panama, Venezuela und Ecuador. Die 1821 verabschiedete Verfassung sah eine republikanische Staatsform für Groß-Kolumbien vor. Bolivár wurde der erste Präsident.
1830 führten innen- und außenpolitische Konflikte zu einem Zerfall Groß-Kolumbiens in Ecuador , Venezuela und Kolumbien.


3.2. Außenwirtschaftliche Verhältnisse
Durch Einbrüche in den beiden Hauptausfuhrprodukten kam es 2001 zu einer allgemeinen Abschwächung des Exports.
Beispielsweise ist die Kaffeeausfuhr im Rahmen der Exporte auf 8% zurückgegangen und liegt somit weit hinter Erdölprodukten, die 35% des Exportes ausmachen.
Dieser Trend hält durch sinkende Kaffeepreise und Terroranschläge der Guerilla auf Infrastruktur und Ölförderung an.
Exportgüter wie Schnittblumen und Bananen sind deshalb nach wie vor ein wichtiges Element der kolumbianischen Wirtschaft. Dass Kolumbien nach den Niederlanden der zweitgrößte Blumenexporteur und Deutschland größter Importeur ist, dürfte wohl allgemein unbekannt sein.
Nach Deutschland werden vor allem Kaffee, Südfrüchte und Steinkohle exportiert. Kolumbien importiert dagegen Maschinen sowie elektronische und chemische Erzeugnisse aus Deutschland.

3.3 Abhängigkeit
Kolumbien ist ein abhängiger Staat. Kennzeichen hierfür sind eine hohe Auslandsverschuldung sowie eine politische und ökonomische Abhängigkeit von internationalen Waren- und Kapitalströmen.
In Kolumbien und anderen größeren lateinamerikanischen Ländern gibt es nur noch den "Schuldendienst - Kapitalismus". In diesem System werden alle Ziele der Ökonomie darauf ausgerichtet die Auslandsverschuldung zu vermindern bzw. nicht weiter zu steigern. Früher gab es den verschuldeten Kapitalismus. Für ihn war die strukturelle Abhängigkeit von externer Finanzierung von sehr großer Bedeutung.
3.4. Globalisierung
Globalisierung im allgemeinen hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und Politik aller Nationalstaaten. Globalisierte Wirtschaft produziert dort, wo es am kostengünstigsten ist. Außerdem ist sie extrem mobil und beweglich. Sie geht "mit der Globalisierung". Für internationale Konzerne gelten nicht mehr die Landesgrenzen eines Nationalstaates, sondern deren Bedingungen, wie Steuern, Arbeitsrecht, Umweltauflagen usw. Diese Faktoren bestimmen den internationalen Wettbewerb und die Standortvorteile. Eine Folge daraus sind verschärfte Konkurrenz und Kämpfe um die vorhanden Rohstoffe, die zu kontrollieren das Ziel jedes Multikonzerns ist. Um an das Ziel zu kommen, ist jedes Mittel recht. Korruption und Bestechung sind an der Tagesordnung. Aber auch die landeseigene Mafia oder andere parastaatliche (illegale) Einrichtungen werden mobil gemacht, weil die staatliche Autoritäten angeblich zu schwach sind und so die Sicherheit nicht garantieren können.
Ein Beispiel in Kolumbien ist hierfür das deutsche Unternehmen Mannesmann und der englische Ölkonzern BP. Mannesmann kam zum Bau einer Ölpipeline, weil der Konzern der ELN - Guerilla mehrere Millionen Dollar zahlte. Mannesmann machte dadurch aber keinen Verlust. Der Konzern kassierte von Kolumbien eine Bonifikation, die noch höher als der gezahlte Betrag war, weil er die Pipeline sehr rasch fertig stellte. So haben die Guerilla und Mannesmann davon profitiert und zwar auf Kosten des Staates und damit der Steuerzahler.
BP dagegen leistete Zahlungen an die kolumbianische Armee, die die englischen Förderanlagen schützen sollten. Daneben war BP auch beim Aufbau vieler paramilitärischer Verbände beteiligt.
3.5. Internationale Entwicklungshilfe
In Kolumbien gibt es neben internationaler Entwicklungshilfe auch deutsche Entwicklungshilfe mit verschiedenen Projekten. Beispielsweise hat die Interamerikanische Entwicklungsbank (IBD) im Jahr 2001 über 400 Mio. US$ für Sozialprogramme bewilligt. So sollten die Folgen der Wirtschaftskrise abgefedert werden. Die Weltbank ist der größte internationale Geldgeber und fördert Projekte in der Infrastruktur. Die Weltbank investiert aber vor allem in Private - Publik - Partnerships (PPP) , die für das Anlaufen verschiedener Entwicklungsprojekte sorgen, die von privaten Unternehmen fortgeführt werden.
Kolumbien hat eine relativ starke Wirtschaft und erhält daher keine regelmäßigen Mittel mehr. Ausnahmen sind jedoch Sondermittel für die Tropenwalderhaltung und die Armutsbekämpfung.
Deutschland hat finanzielle Unterstützung des Friedensprozesses versprochen. Verschiedene deutsche Stiftungen betreuen vor Ort in Bogotá mehrere Projekte.

 
 

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