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Die anfänge der wirtschaftskrise



Die Asienkrise begann in Thailand. Erste Anzeichen der Krise waren dort schon 1996 zu beobachten. Aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen gab es in Bangkok und Thailand Arbeiteraufstände. Dies hatte eine Krise im Baugewerbe zur folge. Schliesslich ging eine der grossen Banken, die Thailändische kredit-Referenz-Antstalt Konkurs. Der Staat hatte bis anhin Konkurse und faule Kredite übernommen, was er in diesem fall nicht mehr konnte. Auf einmal konnte der thailändische Staat die horrenden Zinsen für seine Kredite nicht mehr bezahlen. Die Gläubiger wollten die Kredite nicht mehr verlängern oder forderten höhere Zinsen, weshalb Thailand innerhalb kürzester zeit etwa 70 Milliarden US$ zur Rückzahlung der Schulden auftreiben musste. Vor der Krise hatte Thailand 40 mia $ eigene Reserven, und etwa 60 Mia. Schulden. Da die Anleger ihr Kapital fast panikartig abzogen und auch der Staat viele Dollars kaufen musste um seinen Schulden nachzukommen musste Thailand am 2. Juli 1997 die Freigabe des Bath-kurses, welcher bis anhin an den Dollar gebunden war, vollziehen. (Bath ist die Währung Thailands). Da die thailändische Nationalbank zu diesem Zeitpunkt keine Währungsreserven mehr besass um Stützungskäufe durchzuführen, gelangte zu viel Geld auf den Markt, was zu einem massiven Kurseinbruch führte. Gleichzeitig verloren auch die ganzen Investoren das Vertrauen in die Thailändische Wirtschaft, was zu einem Börsencrash führte. Der Gang zum IWF war unausweichlich
Das sogenannte asiatische Fieber griff sogleich auf Indonesien und Südkorea über. Da diese beiden Länder ein ähnliches Wirtschaftssystem haben wie Thailand verliessen auch dort die Investoren panikartig das Land, was die genau gleichen Folgen hatte wie in Thailand. In beiden Ländern fand eine Abwertung der Währung statt. Da diese Länder ihre Gewinne in der jeweiligen Landeswährung erwirtschaften und sie ihre Kredite in Dollar oder Yen (Währung Japans) aufgenommen hatten, stiegen die Schulden dieser Länder zusätzlich. Der Gang zum IWF war auch für diese beiden Länder notwendig. Ausserdem begann die Bevölkerung der drei Länder aus Angst vor der Krise zu sparen, was auch noch eine Binnenmarktkrise hervorrief.


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In Südkorea wird die Wirtschaft von den 20 Chaebols dominiert. Die Chaebols sind grosse Familienunternehmen, die vom Computerchip bis zum Öltanker alles herstellen. Sie erwirtschaften etwa 10% des Bruttosozialprodukts, verschlingen jedoch etwa 80% der Kredite. Bis vor kurzem gab es in Südkorea ein Gesetz, das niemand entlassen werden darf, was einer Beschäftigungsgarantie auf Lebzeiten für die Arbeitnehmer gleich kam. Eine wichtige Forderung des IWF ist jedoch, dass die Chaebols, die einen Grossteil der Bevölkerung beschäftigen restrukturiert und rentabel gemacht werden. Um dies zu verwirklichen müssen Massenentlassungen vorgenommen werden und einige Grossfirmen geschlossen werden. All dies führte zu massiven Protesten innerhalb der Bevölkerung. Diese Proteste sind so stark, dass eine grosse Entlassungswelle bisher vermieden werden konnte. Der Niedergang der Südkoreanischen Wirtschaft wird von der Bevölkerung als Schande empfunden. Der Staat ist heute so weit, dass er den Goldschmuck der Bevölkerung einsammelt, um seine Schulden zu begleichen. Auf diese Weise sind schon über 40 Tonnen an Gold und Edelsteinen zusammengekommen.

In Indonesien war bis anfangs dieses Jahres das total korrupte Regime des damaligen Präsidenten Suharto an der Macht, der das Land fast diktatorisch regierte. Als das Wirtschaftssystem Indonesiens zusammenbrach kam es zu landesweiten Massenprotesten, was den Sturz Suhartos zur folge hatte. Die Ausmasse der Krise in Indonesien veranschaulicht das folgende Beispiel sehr schön: Im Juni diesen Jahres hatten alle an der Börse codierten Unternehmen Indonesiens noch einen wert von etwa 15 Mrd. $, was etwa der dem wert der "Winterthurversicherung" entspricht.
Der nächste Schritt war nun das Übergreifen der Krise auf Japan und Hongkong.
Südkorea, Thailand und Indonesien hatten ihren Aufschwung vor allem mit Krediten aus Japan, und Hongkong finanziert. Die Rückzahlung dieser Kredite war nun nicht mehr gesichert, was auch dort zu einem Börsencrash führte. Ausserdem gingen in Japan zwei grosse Banken Konkurs: die Hokkaido Takoshuku Band, und die Yamaichi Bank. Auch in Japan fing die Bevölkerung an zu sparen, was die grösste Binnenmarktskrise Japans auslöste. Um die Binnenmarktkrise zu lösen, die Konjunktur anzukurbeln und um den Konsum anzutreiben. überlegt man heute in Japan ob man jedem Einwohner einen Gutschein im Wert von 330 Fr auszahlt.
Die Japaner haben als eine Art Versicherung und zur Förderung des Exportgeschäfts einen Schatz von 350 Milliarden an US- Wertpapieren angehäuft. Würde die Krise so schlimm werden, dass Japan diesen Notgroschen zur Finanzierung seiner Wirtschaft, oder zur Stützung seiner Währung brauchen würde, würde das negative Folgen für die ganze Welt haben.

 
 

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