Die Berge des 3 200 km langen Ostaustralischen Randgebirges, erheben sich entlang der Pazifikküste, sie erstrecken sich von der Kap - York Halbinsel im Norden, bis zur Insel Tasmanien im Süden. Zwischen dem Randgebirge und der Pazifikküste liegt nur ein schmaler flacher Landstreifen. Weite Teile dieser zusammengeschobenen Hochplateaus, Great Divding Range genannt, wurden durch Vulkanismus geprägt. Eiszeitliche Gletscher hinterließen ihre Spuren im zentralen Hochland Tasmaniens und im Bereich der Australischen Alpen im Südosten des Festlandes, wo man auch die höchsten Berge findet. In den Snowy Mountains erheben sich einige Zweitausender, wie der Mount Kosciusko mit 2.230 m, er ist der höchste Gipfel Australiens
Gegen Osten fällt das Hochland fast überall steil ab, zu einer bis zu 150 km breiten, sehr fruchtbaren Küstenebene. In dieser klimatisch günstigen Region, konzentrieren sich die wichtigsten Städte und Agrargebiete des Kontinents.
Die Küsten weisen einige auffällige Einbuchtungen auf. Die weit geschwungene Große Australische bucht, formt im Süden den Kontinent.
Das Outback
Über 7 Millionen km² trockene Ebenen und öde Savannen, Steppen und Steinwüsten, verwitterte Gebirgszüge und karges Weideland, ausgetrocknete Flussbetten und glänzende Salzseen, welche hinter den schmalen, besiedelten Küstenstreifen im Osten, Südosten und Südwesten liegen, werden als Outback bezeichnet - als Land hinter der Zivilisation.
Für diese Region gibt es keine festgelegten Grenzen, Outback ist überall dort, wo es keine Städte gibt; es gehört zu den einsamsten Gebieten der Erde, wo das Klima extrem und die Entfernungen beängstigend sind. Die Lebensbedingungen in diesem menschenarmen Landesinneren sind sehr hart. Die Niederschläge sind unregelmäßig, es gibt Jahre, in denen kein Tropfen Regen fällt, in anderen gehen wieder sintflutartige Regengüsse nieder, welche die ausgedörrten Flussbetten in reißende Ströme und die staubigen Ebenen in Schlammwüsten verwandeln. Diese Region ist sehr unfruchtbar, aufgrund der Nährstoffarmut des Bodens. Außerhalb der wenigen Siedlungen, verteilt sich die Bevölkerung des Outback zumeist auf Schaf- und Rinderfarmen.
2.3 Ayers Rock
Der Ayers Rock liegt im Trockenen Herzen Australiens. Er ragt einsam und verlassen aus der Wüste auf. Die Aborigines nennen diesen Berg: Uluru. Er ist ein altes religiöses Denkmal und auch Symbol für den Kampf der Aborigines um ihre Landrechte. Im Inneren des Felsens gibt es zahlreiche Höhlen, die von den Ureinwohnern geschmückt sind. Es sind aber längst noch nicht alle dieser Höhlen entdeckt. Die Aborigines mögen keine Besucher, sie glauben diese entweihen ihre heilige Stätte. In den tiefen Schluchten des Felsens befinden sich heilige Wasserlöcher, welche den Aborigines als Trinkwasservorräte dienen.
Die Sonne trocknet die Umgebung völlig aus und verleiht dem Felsen seine rote Farbe. Die wahren Farben des Ayers Rock sind aber nur im Inneren zu sehen. Die natürliche Farbe ist nämlich grün-grau bis gräulich. Aber durch die atmosphärischen Bedingungen, Sauerstoff und Feuchtigkeit, altern die Minerale an der Oberschicht. Der Felsen rostet so zu sagen. Der ganze Felsen besteht aus feinem Sandstein.
Der Ayers Rock ist die Heimat für die Ananu. Sie haben ihr eigenes Gesetz, das sich Jukaba nennt. Es ist gewissermaßen der Glaube der Ananu wie alles entstanden ist. Sie glauben, dass ihre Ahnen aus der Erde auferstanden sind und die Welt so hinterlassen haben wie sie heute ist. Unter anderem haben sie auch den Uluru entstehen lassen.
Die Ananu sind ein genügsames Volk. Sie leben in einer Gegend, wo 6 Monate kein Regen fällt und die Temperatur bis auf 50°C steigen kann. Wasserstellen sind auch nur selten zu finden, aber sie haben einen Weg gefunden zu überleben. Sie haben sich diesen extremen Bedingungen einfach angepasst. Für die Ananu ist jede Pflanze, jedes Tier und jeder Samen eine Hilfe im Kampf ums überleben in der Wüste. Sie erzeugen durch einfache Reibung Feuer und sind Jäger und Sammler. Die Ananu sind Nomaden und gute Fährtenleser. Sie ernähren sich von Buschnahrung: Samen, wilde Feigen, Zwetschken und Buschrosinen.
Durch die Weißen hat sich viel für die Ananu verändert. Das Land wurde in Rinderstationen aufgeteilt und Tausende Tiere wurden importiert, diese stören die Vegetation, weil sie alles aufwühlen und so die Abflusswege zerstören, wenn es regnet.
Die westlichen Wissenschaftler glauben erklären zu können, warum der Ayers Rock diese außergewöhnliche Form hat und wie er entstanden ist. Der Katajuta, ein Berg, der 50 km weit vom Ayers Rock entfernt ist, ist aus den selben Material aufgebaut. Der Katajuta ist allerdings kein einzelner Fels sondern er besteht aus 23 massiven Gesteinskegeln. Der Ayers Rock ist auch kein einzelner Felsen, sondern aus vielen verschiedenen zerschmetterten und vermengten Gesteinsarten aufgebaut. Granit, Balsat und dunkelgrüner Zement sind einige davon.
Die Entstehung des Ayers Rock geht auf stake Regenfälle zurück. Diese Regenfälle können in Millionen von Jahren selbst große Gebirge zu Schotter zerreiben. Das Wasser spülte diese Schotterlawinen den Hang hinunter und presste sie in große Lagen von Fels- und Schlamm (=Schwemmflächen). Es brauchte mehrere Millionen Jahre um so eine Form zu erreichen. Der Uluru und der Katajuta bestehen aus dem selben Material, aber der Uluru besteht aus feinerem Sandstein und nicht aus grobem Material. Die Flut schwemmte den Sand weiter weg, bevor er sich festsetzen konnte. Der Felsen wurde unter einer Sandschicht begraben und erhielt seine Form aufgrund der raschen Verformungen der Erdkruste. Heute ist dies in den senkrechten Linien an der Oberfläche des Uluru sichtbar. Zuerst war das Becken nämlich waagrecht und ist erst nach einem Erdbeben senkrecht aufgestiegen. Der Ayers Rock ist aber nur die Spitze des Eisberges. Er führt einige Kilometer unter der Erde weiter und kommt irgendwo, man weiß noch nicht genau wo, wieder an die Oberfläche. Das Wasser schneidet heute noch tiefe Schluchten in den Felsen. Ohne Wasser hätte der Ayers Rock niemals diese wunderschöne Form erhalten.
In Australien haben sich die ganzen Umweltbedingungen geändert. Heute gibt es keine Flüsse mehr, nur ausgetrocknete Salzseen. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es erst mal Erkundungen, die in die Mitte Australiens führten. Sie suchten hauptsächlich nach Flüssen, Seen und Ackerland. Ihre Suche war aber vergeblich. Ernest Giles, auch ein Entdecker, verfluchte das Trockene Land, statt eines Süßwassersees, fand er nur einen ausgetrockneten Salzsee, den er Amadeussee nannte. Als er den Katajuta entdeckte, nannte er ihn: Berg Olga. Er gab seine Suche nach Wasser bald auf. Die Entdecker nach ihm hatten aus seinen Reisen gelernt und setzten Kamele statt Pferde für die Reise ein. Sie waren zwar auch nicht erfolgreicher bei der Suche nach Wasser, aber sie entdeckten den Ayers Rock, welcher nach Sir Henry Ayer benannt wurde.
In den Höhlen von Uluru fand man Hinweise über eine Katastrophe. Springmäuse sind früher sehr verbreitet gewesen, man hat viele Skelette im Inneren des Uluru gefunden, heute gibt es allerdings keine lebenden Exemplare mehr. Seit die Weißen in Australien sind, sind alle ausgerottet. Man spricht von einer Massenausrottung in kürzester Zeit. Die Europäer haben Kamele, Pferde, Rinder, Kaninchen, Füchse und Hauskatzen ins Land gebracht. Das hatte verheerende Folgen für die Umwelt. Die Kaninchen stellten sich als Landplage heraus und die Hauskatzen und Füchse haben die Nagetiere ausgerottet. Die Nagetiere hatten keine Verteidigungsmöglichkeit.
1950 hat man den Ananu das Land weggenommen, aber 1958 hat man es wieder zurückgegeben, allerdings hat der Staat das Land als Nationalpark gepachtet. Die Weißen haben einige Methoden der Ananu zur Wiederbelebung der Wüste übernommen. Zum Beispiel das Abbrennen: es vernichtet das tote Material und schafft Platz für neue Sprösslinge, diese wiederum ziehen die Tiere an.
Die Touristen können den Ayers Rock auch besteigen wenn sie möchten. Der Aufstieg ist mühsam und dauert mehrere Stunden. Die Ananu finden das respektlos ihrer Religion gegenüber.
In Australien herrscht eine Wasserknappheit. Für die Swimming Pools, Duschen, Getränke und auch für das Wäsche waschen der dort ansässigen Hotels, wird sehr viel kostbares Wasser verbraucht. Das Grundwasser, die einzige Wasserquelle, ist schon über 80.000 Jahre alt und ist damals als Regen gefallen. Wasser kann nicht ersetzt werden, wenn es einmal verbraucht wurde. Die Ananu wissen, dass das Leben immer eine knappe Sache ist. Unsere Kultur könnte noch viel von den Ananu lernen.
2.4 Klima
Australien hat Anteil an der tropischen, subtropischen und gemäßigten Klimazone. Im Norden herrscht ein tropisch-heißes Monsunklima. Der Nordwestmonsun ist die Ursache für die Schwankungen der Niederschläge im Jahreslauf in den nördlichen Regionen. Während der Regenzeit, wird der Norden immer wieder von tropischen Zyklonen heimgesucht.
Das Klima im Südosten und Südwesten ähnelt dem, im Mittelmeerraum. Westwinde bringen diesen Regionen kalten Regen im australischen Winter, der von Juni bis August dauert.
Australien ist, abgesehen von der Antarktis, mit gerade 400 mm der niederschlagsärmste Kontinent. Grundsätzlich gilt, dass die Niederschläge mit der Entfernung von der Küste abnehmen. Daher unterscheidet man die halbtrockenen Küstenregionen und die volltrockenen Gebiete im Landesinneren.
Der Kernraum Australiens, etwa ¾ des Kontinents, ist klimatisch durch sehr heiße Sommer bestimmt. Die Durchschnittstemperatur beträgt 40°C. Hier treten auch starke tageszeitliche Schwankungen bis zu 20°C auf. In kühlen Winternächten kann es in den Wüstengebieten sogar zu Frost kommen. Niederschläge sind selten, da sich die mit Feuchtigkeit beladenen Wolken, welche vom Pazifischen und Indischen Ozean herübertreiben, bereits an den Gebirgsketten und Hochplateaus abregnen. Dürre, Sintflut und Buschfeuer sind drei australische Plagen.
Wenn über eine längere Zeit hinweg große Trockenheit und Dürre herrscht und dann endlich der Regen einsetzt, ist der Boden meist so hart, das er das Wasser nicht aufnehmen kann und es kommt zu sintflutartigen Überschwemmungen. Die Buschbrände können sich selbst entzünden; Blitzschläge oder Unachtsamkeit mit offenem Feuer, sowie vorsätzliche Brandstiftung können die Ursachen sein. In besonders gefährdeten Gebieten zeigen Warntafeln den Grad der Feuergefahr.
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