a) Verbreitung und Verteilung von Reichtum in Deutschland
Genau kann man nicht sagen, wie weit sich der Bereich der hohen Einkommen und Vermögen zieht. Meistens wurden nur aus unterschiedlichsten Statistiken Vermutungen angestellt und geschätzt. Jedoch bezieht man dabei die hohen Einkommen nicht mit hinein und wird aus den Einkommensanalysen ausgeschlossen. Damals beschränkte sich das Nettoeinkommen im Monat auf bis zu 35 000 DM. Dabei konnte erst um 1995 eine Lohn- und Einkommenssteuerstatistik für den Armuts- und Reichtumsbericht herangezogen und ausgewertet werden, damit auch die höheren Einkommen mit einfließen können. Durch diesen Bericht können unterschiedliche Abgrenzungen und sinnvolle beispiele gezeigt werden. Solche Abgrenzungen sind zum Beispiel in der Tabelle von Quelle M2 sichtbar. Das Nettogehalt von oberen 5%- Steuerzahlern ist immer noch höher als bei Menschen mit 200 % des mittleren Jahreseinkommens. Selbstständige bezogen 1995 mehr Einkommen als abhängige Beschäftigte, was in Quelle M3 sichtbar wird. Über das doppelte des mittleren Jahreseinkommens verdienen diese und obwohl die Anzahl der Selbstständigen im Gegensatz zu den Beschäftigten relativ gering ist. Dies wird vor allem bei der Reichtumsgrenze sichtbar. In Quelle M4 sieht man, wie viele Frauen jemals Millionäre bzw. Nichtmillionäre waren. Außerdem erkennt man den Unterschied in der beruflichen Stellung und in der Region bei den allein veranlagten Steuerpflichtigen.
b) Entwicklung und Ausprägung der Armut in der Bundesrepublik
Das gesamte Haushaltseinkommen teilt man durch eine Zahl, die sich aus der Zusammensetzung des Haushaltes zusammensetzt. Dies wird Äquivalenzeinkommen genannt. Die Quelle zeigt ein Beispiel, um die Berechnung dieses Einkommens zu verdeutlichen. Der Haushaltsvorstand erhält dabei das Gewicht 1, ein weiterer Erwachsener 0,7 und ein Kind 0,5. Insgesamt erhält man 2,2 und man teilt diese durch das Haushaltseinkommen. Ist das Ergebnis kleiner als die Hälfte, so wird Armut zum Einkommen angenommen.
In der Quelle M6 wird die Armutsgrenze- bzw. Quote verdeutlicht. Dabei bezieht man sich besonders auf Ost und West, sowie im gesamten Land Deutschland. 1993 stellte man diese beiden Faktoren gegenüber und stellte fest, dass es viele Unterschiede gibt. Im Osten sind sie beide weniger als im Westen. Die Armutsgrenzen steigen von Jahr zu Jahr in die Höhe. In der Quelle M7 werden die Armutsquoten sozialer Gruppen dargestellt, Dies zeigt, dass gerade die Quote der 7- 13 jährigen (Kinderarmut) angestiegen ist und es am meisten Armut unter den 65- jährigen oder älteren gibt, obwohl diese Zahl 1993 relativ gering war. Betrachtet man die gesamte Bevölkerung, so ist die Armutsquote von 1973 bis 1998 bis auf 10,9 gestiegen.
c) Argumente für und gegen Armuts- und Reichtumsberichte
Für:
- zeigen die wirkliche Armut im entsprechendem Land und erst dann kann man etwas verändern
- zeigt auf, ob sich diese Veränderungen lohnen und es in den folgenden Jahren weniger Armut gibt
- zeigt den Menschen persönlich, wo sie sich einzuordnen haben und mit wie vielen sie diese Gruppe teilen
Gegen:
- zu Beginn konnten die höheren Einkommen nicht mit in diese Statistiken hineingezogen werden, so war das Ergebnis verfälscht und wurde weniger
- Hauptsache ist, dass man etwas gegen Armut tut und die Statistiken könnten zu Verwirrung oder Demonstrationen der "Armen" führen, da sie sehen, wie viel Reichtum wo verteilt ist
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