Bevölkerung
Die Bevölkerung hat sich seit 1970 verdoppelt, momentan hat Brasilien 11 Millionen Einwohner. Die Stadt Belém am Amazonasdelta wurde von den Portugiesen als Stützpunkt gegründet, hatte zur Jahrhundertwende über 100.000 Einwohner und heute leben über 1 Million Menschen in ihr. Da das Gesundheitswesen und das Schulwesen sehr schlecht ausgebaut ist, beträgt die Säuglingssterblichkeit 7,1 % und jeder Fünfte ist Analphabet. Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Viele Kinder schnüffeln aus Angst und Hunger Weindämpfe. Viele Brasilianer flüchten vor der Armut nach Amazonien.
Infrastruktur
Es gibt keine Kläranlagen, die das Wasser reinigen könnten. Viele Straßen werden durch die heftigen Regenfälle teilweise beschädigt, ist der Schaden irreparabel wird eine neue Straße gebaut. Der Boden unter der alten Straße ist erst nach 300 Jahren wieder fruchtbar! Durch ein UNICEF Programm werden in Teilen des Landes Trinkwasseranlagen gebaut. Auch Müllentsorgungs- und Abwasseranlagen sind geplant.
Regenwald
Ein gewaltiges Flußsystem bedeckt 1/3 von Brasilien. Das Gebiet des Südamerikanischen Regenwaldes ist größer als Europa. 450.000 km² davon wurden seit Erfindung der Motorsäge vernichtet. Dieser Wald ist ein gigantischer Süßwasserspeicher und beherbergt viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Würde man das gesamte Gebiet überwachen, so würde das 70 Milliarden Dollar im Jahr kosten. Pro Jahr werden 100.000 km² Regenwald gerodet. In einem Jahr fällt die gleiche Wassermenge als Regen, wie der Amazonas beinhaltet. Sobald man zu viele Bäume des Waldes fällt, entsteht im Wasserspeicher eine Lücke und das Ökosystem Regenwald ist zerstört.
Wirtschaft
Im 16. Jhd. suchten die Spanier vergeblich nach Gold. Momentan wird in Amazonien Alu hergestellt, das ist jedoch ein Verlustgeschäft, da der Strom zu teuer und die Verkaufspreise zu niedrig sind. Jedoch verfügt Amazonien über Eisenvorkommen in der Größe von Frankreich und England zusammen. Der Nachteil davon ist, daß man das Holz des Regenwaldes zum Beheizen der Schmelzöfen verwendet und ein Stausee das ökologische Gleichgewicht bedroht. Daimler Benz entwickelte in seiner Fabrik in Amazonien ein neues Herstellungsverfahren, bei dem der Kunststoff in Autos zum größten Teil von Palmfasern ersetzt wird. Im Regenwald finden Mediziner außerdem viele, bis dahin noch unbekannte, Heilpflanzen. Davon sind jedoch erst 50 Pflanzen für uns wirtschaftlich nutzbar. Die einheimischen Kaipoindianer kennen noch viel mehr Heilpflanzen.
Landwirtschaft
Die größte Gefahr für den Regenwald stellt der Wanderfeldbau (= ein Bauer laugt seinen Grund total aus und zieht dann zum nächsten) und die Brandrodung dar. Durch die momentan vorherrschenden Monokulturen werden die Ernten immer kleiner und der Boden zur Steppe. Für eine Weide werden ca. 22.000 ha Regenwald gerodet und nach spätestens 8 Jahren ist der Boden total ausgelaugt. Es gibt 40 Millionen ha brachliegendes Weideland in Amazonien. Würden dort Ölpalmen angebaut werden, würde das ökologische Gleichgewicht wieder hergestellt werden und neue Arbeitsplätze ständen zur Verfügung. Die UNICEF entwickelt ein Programm, das die Brandrodung in schonende Wirtschaft umwandeln soll. Die Monokulturen werden von Mischkulturen ersetzt. Außerdem läuft ein Projekt zum Anbau von Grundnahrungsmitteln. Die Technik dazu schaute man sich von den Kaipoindianern ab, genauso wie die natürliche Schädlingsbekämpfung und die Naturfasern. Als Lösung für die Wirtschaft fand man mehrjährige Pflanzen.
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