Gegen Ende ihrer Regierungszeit schwand Elisabeths Popularität vor allem wegen ihrer unkontrollierten Ausgaben und dem zunehmenden Missbrauch ihrer königlichen Macht. Wirtschaft und Handel gingen infolge der Kriege nieder, und Elisabeths politische Führung zeigte zunehmend Schwächen - waren ihre späteren Berater doch bei weitem nicht so fähig wie ein William Cecil Burghley oder ein Walsingham. Einen bitteren Beigeschmack bekam die Endphase von Elisabeths Regierungszeit auch durch den blutigen und kostspieligen Krieg gegen den Aufstand in Irland, der von Hugh O'Neill angeführt wurde. Als ihr Günstling Robert Devereux erfolglos aus dem Krieg gegen die irischen Rebellen nach England zurückkehrte, führte er eine Revolte gegen die Königin selbst an und wurde 1601 hingerichtet. Der Aufstand in Irland wurde schließlich 1603 niedergeschlagen. Der Verrat ihres Günstlings traf Elisabeth tief. Sie verbrachte die letzten Jahre ihres Lebens unglücklich und allein. Elisabeth hatte ein glorreiches Zeitalter durchlebt und geprägt, ein Zeitalter, in dem die Grundlagen für das moderne England geschaffen wurden. Elisabeth starb am 23. März 1603 in London; mit Elisabeth endete die Tudor-Dynastie in England. Kurz vor ihrem Tod hatte sie den schottischen König Jakob VI., den Sohn Maria Stuarts, zu ihrem Nachfolger bestimmt.
Das Elisabethanische Zeitalter war nicht nur eine Epoche großer politischer Erfolge, sondern auch eine Ära außerordentlicher kultureller Blüte in England. Edmund Spenser, Christopher Marlowe und William Shakespeare sind nur einige der zahlreichen hervorragenden Schriftsteller, die unter Elisabeth wirkten. Elisabeth selbst bot mit ihrer schillernden Persönlichkeit ausreichend Stoff für die Literatur, u. a. noch zu ihren Lebzeiten für Edmund Spenser in seinem Epos The faerie Queene (1590-1596), für William Harrison Ainsworth in seinem historischen Roman The Tower of London (1840).
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