Naturalismus und Realismus sind zwei Richtungen in der Literatur, die man kaum voneinander trennen kann, denn sie gehen beinahe nahtlos ineinander über.
In Deutschland legt man den Stil des Naturalismus, der von Frankreich ausging, in der Zeit zwischen 1880 und 1900 fest. Hauptmann gilt neben dem französischen Schriftsteller Zola als Hauptvertreter dieser Epoche.
Die Hauptmerkmale des Naturalismus sind die Darstellung von gesellschaftlichen Zusammenhängen, das Streben nach Naturtreue, vor allem im Elendsmilieu, und es ist eine Weltanschauung, die alles von der Natur ableitet.
Der Mensch gilt als Triebwesen sowohl durch Vererbung als auch durch seine Umgebung. Wenn es darum geht, ist der Charakter des jeweiligen Menschen irrelevant, denn dieser wird erst geformt durch bestimmte Einflüsse von außen. Des weiteren wurde das Proletariat zum ersten Mal auf die Bühne gebracht und dort als leidende Masse dargestellt.
Die Werke der Naturalisten enden meist mit einem offen Ende bzw. gibt es kaum Hoffnung auf ein positives Ende, das heißt, der Leser muss sich dies selbst denken. Alle Figuren werden realistisch dargestellt ohne Verschönerungen und ohne Emporhebung zum Heldentum und ohne Fall eines Menschen zum Bösewicht.
Der unnatürliche Monolog wird vermieden, damit auch die Situation als realistisch erscheint.
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