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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Verlobung in ischl


1. Drama
2. Liebe

An Kaiser Franz Josephs 23. Geburtstag trat Sissi als 15jähriges Landmädchen aus Possenhofen in Bayern in die österreichische Geschichte ein.
Sophie machte sich auch um die künftige Gattin ihres Sohnes Gedanken. So wurde - nach langen auch politischen Überlegungen - Sissis Schwester Helene auserkoren.

Das zukünftige Paar sollte sich in der kaiserlichen Sommerfrische Ischl kennenlernen und verloben, so wollten es die beiden Mütter. Auf diese Reise ins Salzkammergut nahm Ludovika auch ihre zweite Tochter, die damals fünfzehnjährige Elisabeth mit, die gerade viel Sorgen machte. Sie hatte sich gerade in einen indiskutablen Mann verliebt, einen Grafen Richard S.. Dem wurde ein rasches Ende gesetzt, der junge Mann fortgeschickt. Er war krank und starb kurze Zeit später. Dieser Liebe trauerte Sissi ihr ganzes Leben nach. Ludovika hatte im Sinn, Sissi mit Franz Josephs Bruder Carl Ludwig zu verkuppeln.

Sophie lud ihre Schwester mit den beiden Mädchen zum Tee ein. Hier trafen sie den Kaiser. Er verliebte sich auf den ersten Blick in Elisabeth. Statt mit Helene beschäftigte er sich nur mit Sissi, die vor Aufregung nicht einmal essen konnte. So auch am Vorabend des kaiserlichen Geburtstages, an dem ein Ball stattfand. Der junge Kaiser beobachtete Sissi ununterbrochen beim Tanzen. Den Kotillon tanzte der Kaiser mit der kleinen Sissi und überreichte ihr nachher sein Bukett - ein traditionelles Zeichen dafür, daß sie seine Auserwählte war. Alle Augenzeugen verstanden dieses Zeichen, nur Sissi selbst nicht. Ob wirklich bei der Entscheidung nach den Gefühlen von Sissi gefragt wurde, bleibt dahingestellt. Wenn man Ludovika danach fragte, antwortete sie stets nur das eine: \"Dem Kaiser von Österreich gibt man keinen Korb\".

Ludovika gab ihrer Schwester Sophie schriftlich Sissis Zustimmung. Am 18. August 1853 fand die offizielle Verlobung in der Kirche in Ischl statt. Es wurden zahlreiche Feste veranstaltet, Elisabeth wurde mit wertvollen Geschenken förmlich überhäuft. Darüber hinaus mußte sie bis zur Hochzeit Französisch, Italienisch und Tschechisch lernen, was ihr überhaupt nicht zusagte. Alles, was in der Erziehung versäumt worden war, sollte nun nachgeholt werden. Nicht nur Sissi, sondern auch ihre Mutter hatte bereits Angst vor der schwierigen Zukunft im Kaiserhaus.

 
 

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