Mir persönlich hat der Roman Deutschstunde sehr gut gefallen, weil er sich ausgezeichnet mit dem Faschismus und seinen Folgen auseinander gesetzt hat. Eine dieser Folgen, wie der Verlust des Menschseins, wurde ja immer deutlich betont.
Vor allem aber hat mich das Freund-Feind Schema, der Konflikt zwischen dem Maler und dem Polizeiposten, der immer nur an seine auferlegte Pflicht gedacht hat, fasziniert. Niemals hat er sich an die Freundschaft, die sie beide einmal verband, erinnert. Die Besessenheit, mit der er das Malverbot überwachte, war wirklich schon wahnsinnig. Und trotzdem war das Vertrauen des Malers auf das Leben unverwüstlich. Das hat mir sehr imponiert. Denn um sich dieser Beschränktheit und Borniertheit allein entgegenzustellen gehört sicher eine Menge Mut dazu.
Ich finde, daß dieses Buch dazu auffordert, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Wege zu deren Bewältigung aufzeigt. Dieser Roman will Veränderungsbereitschaft in den Menschen hervorrufen und durch die Erinnerung zum Widerstand gegen das Regime auffordern.
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