Sokrates (470-399 v.Chr.) glaubte, eine göttliche Stimme in sich zu hören, und dass dieses "Gewissen" ihm sagte, was richtig war. Wer wisse, was gut ist, werde auch gutes tun, meinte er. Er glaubte, die richtige Erkenntnis führe zum richtigen Handeln. Und nur, wer das Richtige tut, wird zum richtigen Menschen. Wenn wir falsch handeln, dann weil wir es nicht besser wüssten. Deshalb ist es so wichtig, immer mehr Wissen zu erlangen.
Sokrates ging es gerade darum, ganz klare und allgemeingültige Definitionen dafür zufinden, was Recht und was Unrecht ist. Im Gegensatz zu den Sophisten glaubte Sokrates nämlich, die Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, liege in der Vernunft und nicht in der Gesellschaft.
Sokrates hielt es für unmöglich, glücklich zu werden, wenn man gegen seine Überzeugung handelt. Und wer weiß, wie er zum glücklichen Menschen werden kann, wird auch versuchen, einer zu werden. Deshalb wird jemand, der weiß, was richtig ist, auch das Richtige tun. Denn kein Mensch möchte ja wohl unglücklich sein?
Es gibt viele, die dauernd lügen und stehlen und andere verleumden. Sie wissen wohl auch, dass das nicht richtig ist - oder gerecht, wenn man so will. Aber macht sie das glücklich? Sokrates glaubte das nicht.
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