Rhetorische bzw. stilistische Figur
Beispiel
Definition
Vergleich (der)
"Er war stark wie ein Löwe."
Alliteration (die)
"Wo die Wiesen grün waren im Mai"
Mehrere aufeinanderfolgende Worte beginnen mit dem gleichen Anlaut
Ironie (die)
"Du bist mir ein schöner Freund."
Unwahre Behauptung, die erkennen lässt, dass letztlich das Gegenteil gemeint ist
Rhetorische Frage (die)
"Machen wir nicht alle Fehler?"
Scheinbare Frage, die eigentlich eine Aussage ist
Anapher (die)
"Das Wasser rauscht/ das Wasser schwoll"
Wiederholung wichtiger Wörter an Vers- oder Satzanfängen
Epipher (die)
"So lebt er bis in Ewigkeit./ bis in alle Ewigkeit."
Wiederholung wichtiger Wörter an Vers- oder Satzenden
Ellipse (die)
"Und dasaßt./ Altmodisch schön kaputtes Gesicht."
Grammatisch unvollständiger Satz
Hyperbaton (das)
"Der Jahre Dutzende gingen ins Land"
Satz, in dem die Anordnung der Wörter von der üblichen Satzstellung abweicht
Hyperbel (die)
"Er vergoss ein Meer von Tränen"
Starke Übertreibung
Litotes (die/Pl.)
"Er war nicht unsympathisch.."
Bejahung durch doppelte Verneinung
Metapher (die)
"Eine Woge der Verzweiflung überkam ihn."
Bedeutungsübertragung. Ein Wort wird aus seinem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herausgelöst und nun so verwendet, dass es etwas ganz neues bedeutet
Oxymoron (das)
"Der glühende Schnee brachte ihn zum Schwitzen."
Verbindung zweier Begriffe. Die sich gegenseitig ausschließen
Personifikation (die)
"Mutter Natur"
Dinge werden vermenschlicht"
Pleonasmus (der)
"weißer Schimmel"
Einem Bezugswort wird ein charakteristisches Merkmal beigefügt, das sich im Grunde von selbst versteht
Symbol (das)
"Ring" als Symbol für Treue
Sinnbild, in dem ein allgemeiner Sinnzusammenhang deutlich wird
Synästhesie (die)
"Ich roch der Töne Licht."
Im sprachlichen Ausdruck verschmelzen verschiedene Sinneseindrücke
Chiasmus (der)
"Ich will nicht was ich kann/ ich kann nicht was ich will."
Überkreuzstellung von Satzgliedern
Diminutiv (der)
"Ringlein"
Verniedlichungsform
Inversion (die)
Veränderung der üblichen Satzstellung
Klimax
"veni, vidi, vici"
Dreigliedrige Steigerung
Allegorie (die)
"Gott Amor" für "Liebe"
Konkrete Darstellung von Abstrakten (Gedanke, Begriffe) oft durch Personifikation. Gedachtes wird in ein Bild übertragen, das durch Reflexion wieder erschlossen werden kann
Euphemismus (der)
"Freund Hein" für Tod
Beschönigung
Hybris (die)
Sich zum Maß aller Dinge machen. Wahnhafte Überschätzung der eigenen Fähigkeiten
Akkumulation (die)
"Nenn´s Glück! Herz! Liebe! Gott!"
Reihung von Begriffen zu einem - genannten oder nicht genannten - Oberbegriff
Antithese (die)
"Im Sommer ist mir kalt, im Winter ist mir heiß."
Entgegenstellung von Begriffen und Gedanken
Apostrophe
"Gütge Fürstin! So schamlos frech verspottet man dich!"
Pathetische Anrede
Correctio (die)
"Wir müssen schnell, ja unverzüglich handeln."
Symmetrische Überkreuzstellung von syntaktisch oder semantisch einander entsprechenden Satzgliedern
Hendiadyoin (der)
"Beistand und Hilfe"
"einzig und allein"
Verknüpfung zweier Sinnverwandter Wörter (Synonyme)
Metonymie (die)
"Er hat den ganzen Büchner gelesen."
"Moskau hat noch nicht geantwortet."
Ersetzung eines gebräuchlichen Wortes durch ein anderes, das zu ihm in unmittelbarer Beziehung steht: z.B. Autor für Werk, Ort für Person
Paradoxon (das)
"Das Leben ist der Tod, der Tod ist das Leben."
Scheinwiderspruch
Parallelismus (der)
"Schnell lief er hin, langsam kam er zurück."
Wiederholung gleicher syntaktischer Fügungen
Paronomasie (die)
"Betrogener Betrüger"
"Eile mit Weile"
Wortspiel durch Verbindung von Wörtern, die klangähnlich oder auf den gleichen Wortstamm zurückzuführen sind
Periphrase (die)
"der Allmächtige" für "Gott"
Umschreibung
Synekdoche (die)
"Klinge" für "Schwert"
"Dach" für "Haus"
Ein Teil steht für das Ganze (pars pro toto)
Tautologie (die)
"Persil bleibt Persil"
"immer und ewig"
Wiederholung eines Begriffes bzw. Ersetzung durch ein sinnverwandtes Wort
Zeugma (das)
"Er schlug die Stühl´und Vögel tot."
Ungewohnte Zuordnung verschiedener Satzglieder, meist des Prädikats, zu unterschiedlichen Objekten
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