Künstlerische Zeitkritik manifestierte sich in den Nachkriegsjahren auf unterschiedliche Weise: einmal als bissige politische Satire z.B. in der Berliner "Weltbühne", eine vor dem Krieg von Siegfried Jacobsohn gegründete und bis 1918 primär dem Theater verpflichtete Zeitschrift, und einmal als politisches Chanson, das sich in dieser Zeit als bedeutende Waffe der Gesellschaftskritik in Deutschland durchsetzte. Als Forum diente dieser neuen Kunstform das Kabarett, wie das "Schall und Rauch" in Berlin. Oftmals waren es ein und dieselben Autoren, die für beides die je nachdem künstlerisch unterschiedlich gestalteten Stoffe lieferten: Klabund, Walter Mehring und Kurt Tucholksy.
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