Der Name des Lyrikers van Hoddis wird auch heute mit dem epochemachende Gedichtes "Weltende" verknüpft, das bei seiner Veröffentlichung 1911 von anderen Mitgliedern des Neuen Clubs der "Neopathetiker" und vom literarisch interessierten Berlin gleichsam als Initialzündung einer neuen Dichtungsweise verstanden wurde. Mit "Weltende" gelang van Hoddis eine Form, deren Leistung nicht in der metrischen Neuerung liegt sondern vor allem darin, daß in ihr mehr als nur eine "verrückte" Sprache inszeniert, nämlich eine "Welt ohne Zentrum" dadurch dargestellt wird, daß sie einzelne Elemente konkreter aber auch abstrakter, nur noch vermittelter Wirklichkeitswahrnehmung aneinanderreiht. Van Hoddis orientierte sich sprachlich an Stefan George mit der Adoption dessen Wortschatzes des Kostbaren und die komplexe Syntax, aber auch neuromantische Anleihen gibt es in seinen Werken.
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