Der Erzähler, jetzt nennt er sich Brauxel, steht einem Bergwerk vor, das weder Kali noch Kohle fördert und dennoch 430 Angestellte im Schichtwechsel beschäftigt. Er macht aber keine genaueren Andeutungen, sondern erzählt, formal in 32 Frühgeschichten, die Kinder- und Jugendjahre mit seinem Freund Walter Matern. Des Erzählers Identität mit Eddi Amsel wird aber in diesem Teil des Buches nicht bekannt gegeben.
Der etwas jüngere Eddi Amsel ist Halbjude. Seine Freizeit verbringt er meistens mit seinem Freund Walter Matern aus Nickelswalde auf den Deichen der Weiselmündung bei Danzig. Von ihm hat er auch ein Taschenmesser als Geschenk erhalten. Aber er wirft es ins Wasser.
Walter Matern besitzt die Fähigkeit, mit den Zähnen zu knirschen, in vielen, besonders ernsten Situationen tut er dies. Seine Mitschüler geben ihm dafür den Spitznamen Knirscher. Auf den Deich, zum Spiel mit Eddi Amsel bringt er seine schwarze Schäferhündin, Senta, mit.
Walter Materns Großmutter musste ab 1905 neun Jahre lang gelähmt im Stuhl sitzen, weil sie mit ihrer Schwiegertochter einen Streit mit Kochlöffel ausgetragen hat, der eben für sie im Stuhl geendet hat. Aber im 3. Jahre des großen Krieges wird eben Walter Matern zur Taufe in die Kirche gebracht, während zu Hause Tochter Lorchen die gefüllte Gans zubereitet. Aber da sie die Gans während des Bratens nicht begießt, muss sich die Großmutter so ärgern, dass der Eichensessel unter ihr zusammenbricht, die Schildkröte stirbt und ihre Lähmung plötzlich geheilt ist. Sofort läuft sie der Tochter hinterher, beschimpft sie mit "Luder" und prügelt sie mit dem hölzernen Kochlöffel (6., 7. Frühschicht).
Der Vater von Eddi, Albrecht Amsel, war Händler im Fischerdorf Schiewenhorst. Von Petroleum, Segeltuch und Werkzeug bis Kornschnaps waren seine Waren. Er heiratete die Tochter eines Großbauern, Lottchen Tiede. Dieser stand bei dem Händler etwas in der Kreide. Im Jahre 1917 stirbt er in der Schlacht zu Verdun, zwei Monate vor der Geburt seines Sohnes Edurad, genannt Eddi (8. Frühschicht).
Während Eddi getauft wird, werfen 500 Vögel bedeutungsvoll einen Schatten auf den Täufling. Die Unruhe bleibt in den Vogelherzen lebendig. Eddi Amsels Vogelscheuchen erfindender Geist hat sich allen Vögeln mitgeteilt. Später liegt sein Beruf im Erfinden von Vogelscheuchen (9. Frühschicht).
1903 hat ein junger altkluger Mann namens Otto Weininger sein Buch "Geschlecht und Charakter" veröffentlicht. Er spricht dem Weib die Seele ab. Juden seien eine weibliche Rasse. Das Buch kommt auch in Amsels Haus. Eddis alte zuckerkranke Mutter flüstert ihm noch am Sterbebett zu, dass sein Vater ein Beschnittener gewesen sei (10. Frühschicht).
Schon der 5-jährige Eddi baut lebendig scheinende Scheuchen, die Bauern kaufen sie um gutes Geld (11. Frühschicht). Er wird oft verprügelt, doch Walter Matern hilft ihm. Amsel entwickelt in seinem Tagebuch auch Kunsttheorien, für Modelle von Scheuchen. Einmal baut Amsel eine so grässliche Scheuche, dass sogar die Pferde durchgehen. Es gibt Beschwerden und die Scheuche muss zerstört werden.
Am dunklen Anfang gab es eine Wölfin in Litauen. Ihr Enkel war der schwarze Hund Perkun. Dieser zeugte die Hündin Senta und Pluto deckte sie. Senta warf sechs Welpen, darunter den Rüden Harras. Harras zeugte Prinz. Und dieser wird in Büchern Geschichte machen, die Brauxel nicht schreiben muss.
Harry Liebenaus Vater, der Tischlermeister, kauft Harras dem Müller Matern ab. Amsels Scheuchen werden immer besser, auch immer teurer verkauft, Walter Matern erledigt das Geschäftliche für ihn (18. Frühschicht).
Einmal entdecken die beiden Freunde im Umkleideraum ihres Gymnasiums einen Deckel im Boden. Sie öffnen ihn und kommen durch einen Schacht in einen unterirdischen Gang, der sie bis unter die gotische Trinitatiskirche führt. Da finden sie ein Skelett, für Eddi ein wunderbares Material für seine Scheuchen, aber Walter knirscht fürchterlich mit den Zähnen und droht ihm. Es könnte ja auch der große Räuber Bobrowski sein(24. Frühschicht).
Schließlich stirbt die Großmutter Matern. Ein Sargträger stolpert beim Begräbnis. Die Bauern drohen dem Lehrer, bis dieser Amsel ernsthaft auffordert, mit den Scheuchen Schluss zu machen. Er löst seinen Schuppen auf und verbrennt alle Materialien samt dem Vogel Piepmatz (25. Frühschicht.)
Der Direktor der beiden Freunde bittet deren Eltern, ihre Söhne in das Conradinum mit angeschlossenem Alumnat wechseln zu lassen. Sie bräuchten dadurch nicht mehr Fahrschüler sein. Amsel soll dort von den neuen Mitschülern "getauft" und sein Hintern mit schwarzer Schuhpasta eingerieben werden. Aber Walter vertreibt sie und verschafft sich Respekt. Ihr neuer Klassenlehrer ist der Studienrat Oswald Brunies. Er unterrichtet fast alle Fächer und überfordert die Schüler nicht. Er lutscht bei jeder Gelegenheit Malzbonbons. Die Klasse fährt für 14 Tage mit Studienrat Brunies und dem Turnlehrer, Studienrat Mallenbrandt in ein Landschulheim.
Der wichtigste Sport heißt hier Schlagball. Studienrat Mallenbrandt hat über diesen Sport sogar ein Buch geschrieben. Im Vorwort schreibt er, diese Sportart entspreche der völkischen Eigenart am besten. Auch hier ist Eddi einer der schwächsten und muss wieder von Walter beschützt werden. Dieser jedoch trainiert täglich fleißig.
Auch eine Mutprobe wird abgelegt: Es gilt, einem lebenden Salamander den Schwanz abzubeißen. Hier kann sich Amsel rehabilitieren und gewinnt, weil er bei sieben Salamandern nacheinander den Schwanz abbeißt und auch noch sofort verschluckt (30. Frühschicht).
In der Gegend treibt sich auch ein Zigeuner namens Bidandengero herum. Einmal folgen sie ihm und gelangen an einen alten Ziegelbau. Darüber kreisen Störche. In des Studienrats Tasche findet sich ein halbjähriges Mädchen (32. Frühschicht).
Brauxel sucht und findet Harry Liebenau für die Fortsetzung des Romans. Er nimmt ihn aber erst nach einigen Prüfungsfragen. Es folgt nun der Übergang u den Liebesbriefen. (Letzte Frühschicht)
Zweites Buch (Liebesbriefe):
Brauxel hat Harry Liebenau engagiert, einen Roman zu schreiben. Er erzählt in fiktiven Liebesbriefen an seine Cousine Tulla im Wesentlichen seine Biographie während der NS-Zeit.
Die Familie Tullas, Pokriefke, stammt aus der Bodensee-Gegend, nach Danzig ausgewandert, wohnt in der Zweieinhalbzimmerwohnung des Tischlermeisters Liebenau. Harrys Mutter, hat ihren Mann gebeten, die Wohnung ihrer Schwester samt vierköpfiger Familie billig zu vermieten. Die Brüder Siegesmund und Alexander waren schon geboren. Kurz nach der Übersiedlung wird Tulla geboren, später noch ein weiterer Bruder Konrad. Der Name Tulla, leitet sich wahrscheinlich von dem Wassergeist Thula im Osterwicker See her.
Schräg gegenüber in der Elsenstraße wohnt Harrys späterer Lehrer, der Studienrat Oswald Brunies. Er hat ein Mädchen adoptiert, dem er den Namen Jenny gibt. Tullas Vater wird in der Tischlerei als Hilfsarbeiter angestellt.
Der schwarze Schäferhund auf dem Tischlereihof heißt Harras.
Zwei frühere Schüler Oswald Brunies, Eddi und Walter, bilden mit Tulla und Harry ein Freundeskleeblatt, das in Langfuhr belächelt wird. Von den beiden Freunden aus früherer Zeit wird behauptet, dass sie Zeigen seien, wie Jenny auf wunderbare Weise gefunden wurde. Einmal nehmen die Kinder den Bruder Konrad mit zum Baden, er ertrinkt. Tulla bleibt daraufhin eine ganze Woche bei Harras in der Hundehütte.
Im selben Sommer wird Harras von der Schutzpolizei zum Decken angefordert, 25 Gulden erhält der Tischler Liebenau dafür. Die Hündin heißt Thekla, Züchter: Albrecht Leeb. Thekla bekommt 5 Welpen, darunter Prinz. Der Gauleiter von Danzig teilt in einem Brief mit, dass die Stadt Danzig den Schäferhund Prinz angekauft und dem Führer und Reichkanzler zum 46. Geburtstag durch eine Delegation übergeben, als Beilage ein Bild und eigenhändige Unterschrift des Führers. Daraufhin kommen Journalisten und Fotografen auf den Hof, Liebenau erzählt von der Abstammung des Hundes. Harry muss dies in der Schule erzählen, dadurch besucht die Klasse ebenfalls den Hof.
Eddi war nach dem Tod seiner Mutter ein reicher Erbe und mietet sich im Steffensweg eine geräumige Villa. Dort stellter Figuren her, die er aber nicht Scheuchen nennt. Er will in der nächsten Zeit ein Volkswirtschaftsstudium beginnen, inzwischen beschäftigt er sich mit Weiningers Buch "Geschlecht und Charakter".
Walter wird Mitglied der SA, gibt im Formular auch an, früher Mitglied der KP gewesen zu sein. Hauptaufgabe seiner Gruppe besteht darin, mit der polnischen Studentenvereinigung "Bratnia Pomoc" Schlägereien zu beginnen und ihr Vereinslokal zu demolieren.
Einmal schlägt er mit seinem Kommando Eddi nieder, schlägt ihm dabei die Zähne aus und rollt ihn in Schnee ein. Da besorgt sich Eddi einen falschen Pass mit dem Namen Hermann Haselhoff und flüchtet nach Berlin.
Jenny wird ins Kinderballet des Stadttheaters aufgenommen, spielt in "Die Eiskönigin" die Hauptrolle. Sie wird in einem Schlitten von einem Rentier gezogen, welches Walter spielt. Er wird Schauspieler in Schwerin, verfällt in Alkohol, wird wegen Diebstahls von 350 Gulden aus der SA geworfen. Im Mai 1939 befindet er sich in Düsseldorf in Untersuchungshaft. Dann kommt er wieder nach Langfuhr und vergiftet Harras. Zwei Tage später beginnt der Krieg.
In der Tischlerei werden Fertigungsteile für Militätbaracken hergestellt. Der Führer will die befreite Stadt Danzig besuchen und wünscht, verdiente Bürger dieser Stadt auch kennen zulernen. Dazu gehört auch der Tischlermeister Friedrich Liebenau. Der Führer muss aber absagen, weil er eben große Aufgaben zu bewältigen hat.
Alexander kommt in einem deutschen U-Boot ums Leben. Der Vater wird Zellenleiter der NS und will Schulungsvorträge im Maschinenraum der Tischlerei halten, aber Liebenau wirft ihn hinaus.
Im nahen Dorf Stutthof gibt es ein Konzentrationslager, zwei Ukrainer aus dem Tischlereibetrieb bringt man dorthin.
Studienrat Brunies verteilt Cebiontabletten, Vitamin, an die Kinder. Und weil er sich keinen Malzzucker mehr verschaffen kann, vergreift er sich an den Tabletten. Zunächst Untersuchungshaft, dann Stutthof. Es hat sich herausgestellt, dass er Freimaurer war und auch trotz Besitzes einer Fahne diese nie ausgehängt.
Haselhoff kommt und holt Jenny nach Berlin, sie wird dort weiter ausgebildet. Harry führt einen Briefwechsel mit Jenny, er wolle sich mit ihr verloben. Sie schreibt von der Einstudierung eines Balletts, das "Vogelscheuchen" heißen solle. Da nun ihre Wohnung geräumt werden muss, kommt Jenny mit Haselhoff nach Langfuhr. Harry wird zum Essen ins Hotel eingeladen und nennt Haselhoff die verschiedenen Namen, die dieser schon gehabt hat. Er aber kenn diese nicht, nennt ich noch einen, Brauxel, er solle sich diesen Namen merken. Tulla wird von der Schule geworfen, sie gibt sich mit verschiedenen Soldaten ab und wird Schwanger. Harry kümmert sich um die 16-jährige. Nach einer Fahrt mit der Straßenbahn, wo sie wie gewöhnlich herunterspringt, verliert sie beim Spaziergang im Wald das Kind.
Harry macht sich über den Philosophen Heidegger lustig und schreibt in seiner philosophische Fachssprache. Jenny erhält die offizielle Nachricht vom Tod ihres Vaters, Todesursache: Herzschwäche. Sie selbst wird beim Bombenangriff verletzt, alle Zehen müssen abgenommen werden. Sie schreibt einen letzen Brief an Harry, dass sei das Ende, er solle vergessen. Mit dem Schreiben schickt sie ein für Tullas Baby gestricktes Jäckchen.
Am 20. Juli 1945, bei des Führers Geburtstag, entläuft Prinz, des Führers Lieblingshund, dem Führerhauptquatier. Am 29. April vermacht der Führer in seinem Testament den Hund als Geschenkt dem deutschen Volk.
Am 8. Mai 1945 durchschwimmt Harras oberhalb von Magdeburg die Elbe und sucht sich wesentlich des Flusses einen neuen Herrn.
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