Gottfried Keller beschreibt das tragische Schicksal zweier Leben, die füreinander Bestimmt waren und von einer kleinbürgerlichen Gesellschaft daran gehindert werden zum gemeinsamen Glück zu finden. Da für sie aber die Möglichkeit, ein Leben abseits der gesellschaftlichen Normen keine Alternative darstellt, kritisiert Keller in seinem Buch im Gegensatz zu Shakespeare auch die Gesellschaft seiner Zeit.
Insbesondere der Schlußsatz,
Textstelle: ". man nehme an, ..Leidenschaften," (Seite 102)
enthält unverkennbare gesellschafts- und sozialkritische Züge.
Dieser Satz erweckt beim Leser Widerspruch, da Keller seine Erzählung so gestaltet, daß die jungen Leute alles andere als "entsittlicht" und "verwildert" dastehen. Die Leute in der Stadt reden nur aus Unkenntnis der Sachlage und auch mit einem gewissen Vorurteil derart schlecht über die zwei.
Persönliche Stellungnahme:
Obwohl ich Bücher wie diesem eher abgeneigt bin, hat mich sowohl der Stil, als auch die Handlung dieser Novelle sofort gefesselt. Für mich schreibt Keller zwar ein bißchen zu viel im Stil des epischen Realismus, der ja in unserer Zeit eher nicht mehr als Stilmittel verwendet wird, aber trotzdem ist diese Erzählung noch durchaus aktuell, da seine Gesellschaftskritik, nämlich, daß zu große Klassenunterschiede herrschen und dem Konflikt zwischen Elerngeneration und der Jugend praktisch zeitlos ist.
Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es sehr weiter empfehlen.
|