Beginn der Freundschaft und Zusammenarbeit
- Freundschaft bildete sich in Zeit, in der Goethe niedergeschlagen war
- "In diesem Drange des Widerstreits übertraf alle meine Wünsche und Hoffnungen das auf einmal sich entwickelnde Verhältnis zu Schiller; von der ersten Annäherung an war es ein unaufhaltsames Fortschreiten philosophischer Ausbildung und ästhetischer Tätigkeit. Zum Behuf seiner ,Horen\' musste ihm sehr angelegen sein, was ich im Stillen gearbeitet, angefangen, unternommen, sämtlich zu kennen, neu anzuregen und zu nutzen; für mich war es ein neuer Frühling, in welchem alles froh nebeneinander keimte und aus aufgeschlossenen Samen und Zweigen hervorging."
- Schiller in Schwaben 9 Monate bis Mai 1794 um Verwandte zu besuchen
- Dort begegnet Schiller jungen Buchhändler Johann Friedrich Cottq, seinen späteren Verleger der Zeitschrift "Thalia"
- Kaum Erfolg, also suchte Schiller Mitdichter aus Deutschland
- Brief Schillers am 23. Juni 1794 an Goethe (dieser: "Ich werde mit Freuden und von ganzem Herzen von der Gesellschaft sein.")
- Am 14. Juli 1794 begegneten sich Schiller und Goethe in Jena
- Beide treten in Briefwechsel und Schiller wirbt um Goethes Freundschaft: : "unsere späte, aber mir manche schöne Hoffnung erweckende Bekanntschaft"
- Versprach sich viel davon, "da die letzten Gefährten auf einer langen Reise sich immer am meisten zu sagen haben"
- Schiller wurde für mehrere Wochen Gast in Weimar bei Goethe
- Kauft sich schließlich ein Haus, beide regen sich gegenseitig zum Dichten an
- Es entstehen von seiten Schillers: \"Wallenstein\", \"Die Jungfrau von Orleans\" und \"Maria Stuart\"
- Goethe fragte ihn in dieser Zeit nach Meinung zu "Wilhelm Meisters Lehrjahre"
- Große Differenzen, z.B. Schiller: Spekulant, Philosophie, Geschichte
Goethe: Bezug auf Erfahrungen und Naturwissenschaft
- 1797 wird der Druck der Zeitschrift "Horen" eingestellt, zu anspruchsvoll, zu wissenschaftlich
- beide wollten gegen "Dunkelmänner" des Staates vorgehen: Kritik durch Artikel
- beide waren Freunde des Ehepaares Humboldt
2.) Früchte des gemeinsamen Schaffens
- nach 20jähriger Arbeit am 26. Juni 1796 Beendung des Werkes "Wilhelm Meisters Lehrjahre", er schickt Bücher an Schiller
- Goethe fuhr nach der Beendigung der Idylle "Alexis und Dora" nach Jena - Insektenstudien
- Schiller ist davon begeistert, eifert ihm nach, eigene Experimente
- 1797: Balladenjahr, Wettstreit der beiden, viele Werke entstanden (aus dieser Zeit stammen "der Zauberlehrling", "der Handschuh", "die Braut von Korinth" u.v.m.)
- bei Gestaltung des Kranich - Motivs des Werkes "Die Kraniche des Ibykus" wird Freundschaft und Beeinflussung der beiden deutlich
- Goethe überlässt seinen Stoff Schiller, der ihm erste Entwürfe schickt
- Viele Briefe mit Verbesserungsvorschlägen und Kritik werden ausgetauscht, sehen sich beide als höchste kritiker an
- Freundschaft zwischen beiden stellt Gipfelpunkt der deutschen klassischen Literatur dar
- Am 31. August 1798 schrieb Schiller an Körner nach Dresden: "Ich bin Goethen viel schuldig, und ich weiß, dass ich auf ihn gleichfalls glücklich gewirkt habe. Es sind jetzt vier Jahre verflossen, dass wir einander näher gekommen sind, und in dieser Zeit hat unser Verhältnis sich immer in Bewegung und im Wachsen erhalten. Diese vier Jahre haben mir selbst eine festere Gestalt gegeben und mich rascher vorwärts gerückt, als es ohne das hätte geschehen können. Es ist eine Epoche meiner Natur ...\"
- Seit 1798 begann auch das Theater sich klassisch zu entwickeln: Goethe und Schiller arbeiteten am Theater zu Weimar erfolgreich (aber häufig uneinig) zusammen.
- Goethe übernahm die Rolle des Theaterdirektors und Schauspielleiters und Schiller war Regisseur und Dramaturg
- Bald darauf Erkrankung Goethes: Kur nach Pyrmont
- Nach Erholung Überlegung nach dritter Itlaienreise - nein
- Schiller immer kranker, kaum Aussicht auf Besserung
- Am 9. Mai 1805 letzter öffentlicher Auftritt bei Theaterbesuch - Schlaganfall
- Einen Monat später Tod - Goethe große Trauer und tiefe Krise
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