Ödön von Horváth wurde am 9.12.1901 in Fiume, heute Rijeka (Kroatien) als unehelicher Sohn des ungarischen Diplomaten Dr. Edmund Josef Horváth und Maria Hermine Prehnal geboren. Zwischen 1907 und 1924 besuchte er Schulen in Budapest, Wien und München. Anschließend studierte er Germanistik und Theaterwissenschaften an der Universität München.
Von 1924 bis 1933 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, Salzburg und Murnau (Oberbayern). Aufgrund des Aufstrebens der NSDAP warnte er zunehmend vor den Gefahren des Faschismus. Im Jahre 1931 wurde Carl Zuckermayer (Schriftsteller und Drehbuchautor; u.a. "Der Hauptmann von Köpenick") durch die Theaterstücke "Italienische Nacht" und "Geschichten aus dem Wienerwald" auf Horváth aufmerksam. Zwischen ihnen entwickelte sich eine Freundschaft.
Noch im selben Jahr bekam Horváth für sein Werk "Geschichten aus dem Wienerwald" den Kleist-Preis verliehen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 zog er nach Wien und schrieb dort weiterhin Theaterstücke und Romane. 1937 veröffentlichte Horváth seinen gegen die Diktatur gerichteten Roman "Jugend ohne Gott" in Amsterdam. Nach dem "Anschluss Österreichs" 1938 emigrierte er nach Paris. Im Alter von 36 Jahren wurde er am 1. Juni auf der Champs-Élysées während eines Gewitters von einem Ast erschlagen.
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