1. Rahmenhandlung
2. Binnenhandlung (Vorgeschichte, Ehe)
3. Rahmenhandlung (Schluß)
1. Französische Hafenstadt
Der ICH Erzähler landete mit dem Schiff in einer französischen Hafenstadt. Den Anschlußzug nach Deutschland verpaßt, war er gezwungen hier zu übernachten. Die Stadt war ihm unbekannt, doch er beschrieb sie als schmutzig, unrein, grell, Geruch nach Fäulnis, laute Menschen, Matrosen, die auf eine Dirne warten,... Allerdings war ihm das nicht unangenehm, denn er liebte es in dem Schmutz, den Leidenschaften der Menschen herumzuwühlen. Seiner Meinung nach erfährt man dadurch viel mehr über die Person. Er findet es wunderbar alles beobachten zu können, ohne dabei selber von sich etwas preisgeben zu müssen.
Plötzlich hörte er ein deutsches Lied aus dem "Freischütz". Das er dieses Lied zuordnen und fließend Französisch sprechen kann, zeigen seine hohe Bildung. Er ging der Stimme nach und landete in eine kleinen heruntergekommenen Bar. Darin befanden sich die Wirtin, das Mädchen Francoise und eine Frau, die sofort zu ihm hin eilte um ihn zu bedienen.
Diese beschrieb er sehr negativ: ausgelaugt, verbraucht, ohne jede Energie, heruntergekommen, unangenehm,...; Sie verdient sich ihr Brot als Hure.
Später kommt ein Mann herein, den sie in Deutsch anredet. Eigenschaften, wie verschüchtert, demütig, zitternd, fast ängstlich werden ihm zugeordnet. Im Gegensatz zu der Frau ist an ihm nichts mutwillig Böses, man hat eher Mitleid mit ihm. Die Frau demütigt und beschimpft ihn, versucht ihn mit dem Erzähler eifersüchtig zu machen, brüllt ihn an, quält ihn und scheint auch noch Freude daran zu empfinden. Er scheint keinen Funken Stolz zu besitzen, schämt sich für die Frau; will nicht mit ihr alleine sein, deshalb geht er mit dem Erzähler; Erzähler solidarisiert sich mit ihm, fühlt die Erniedrigung durch die Frau, und kommt ihm deshalb zu Hilfe, behandelt ihn höflich;
Beim Zahlen, zählt er seine Münzen sorgsam ab (da er nicht viel zu besitzen scheint) Frau beschimpft ihn einen "Geizhals"; Daraufhin zeigt der Mann zum ersten Mal eine Reaktion: Wut; Er gibt sein ganzes Geld der jüngeren Bedienerin. Die anderen, vorigen Aussagen schienen an ihm einfach abzuprallen.
Als die beiden die Kneipe verlassen, zwingt sich der Mann dem Erzähler geradezu auf: er will ihm die seltsame Szene erklären;
2. Ehegeschichte, Hintergrundinformation
Der Mann und die Frau waren bis vor etwa 4 Jahren miteinander verheiratet. In ihrer Ehe hatte nur der Mann das Sagen. Er verdiente das Geld, war vermögend, sie stammt aus einer ärmeren Familie, besaß so gut wie nichts. Dies führte er ihr immer wieder vor Augen, verlangte von ihr um jeden Schilling zu betteln, ihn nicht nur einmal zu bitten; damit quälte und erniedrigte er sie die ganze Zeit; bis es ihr zu bunt wurde und abhaute; danach drehte sich das Machtverhältnis um;
Er war besessen von ihr, forschte sie aus und folgte ihm; zwei Mal gab sie ihm noch eine Chance und immer vermasselte er es mit seiner Geldgier; Jetzt, beim dritten Mal, behandelt sie ihn, wie er sie in ihrer Ehe;
(Ich bin mir nicht sicher, ob bei diesen beiden noch Liebe im Spiel ist. Viel mehr ist es ein Kampf nach Macht. Einer hat die Oberhand und bestimmt über den anderen, quält ihn;)
Der Mann bat den Erzähler, mit der Frau zu reden, sie zu überzeugen mit ihm zu kommen, denn er wird nicht ohne sie gehen, eher würde er sie mit seinem Messer töten; Der Gedanke sie, seinen Besitz, zu verlieren, macht ihn krank. Je mehr sie sich ihm verweigert um so mehr will er sie haben; Er fällt sogar vor dem Erzähler auf die Knie, um in dazu zu bewegen; Erst als ihn der Erzähler hoch reißt, gewinnt er wieder Kontrolle über sich. Er beraubt sich selber um den letzten Rest Selbstachtung und Stolz den er noch hat, warum sollte ihn also noch jemand lieben? Das ist genau das, was er nicht versteht.
3. Schluß
Am nächsten Morgen wußte der Erzähler nicht mehr, was er träumte und was Wirklichkeit ist, so unwahrscheinlich erscheint ihm die ganze Geschichte;
Er suchte die Gasse mit der Kneipe erneut, fand sie aber nicht wieder. Erst kurz vor seiner Abreise machte er sie aus und sah den Mann vor der Tür des Lokals sitzen. Er winkte dem Erzähler, doch dieser wollte nicht nur noch weg. Er sah noch wie der Mann mit einem Messer oder einer Münze in der Hand - im Mondschein war dies nicht zu erkennen - in die Kneipe stürmte.
offener Schluß
Zum Titel:
Unter Mondscheingasse stellt man sich etwas Romantisches vor. Kontrast dazu, was wirklich geschieht; Ironie
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