Eine Grundlage des Dramas Götz von Berlichingen war das Jurastudium Goethes in Straßburg. Goethe interessierte sich nämlich sehr für das ritterliche Fehdewesen des Mittelalters und die Aufhebung desselben durch Kaiser Maximilian I. Eine andere waren Shakespeares Werke, die Goethe unter der Anleitung Herders in Straßburg las und die ihn besonders durch Shakespeares Vernachlässigung der drei Einheiten des Dramas (Ort, Zeit und Handlung) faszinierten. Als er dann zufällig die Biographie von Götz von Berlichingen, "Lebensbeschreibung Herrn Gözens von Berlichingen, Zugenannt mit der Eisern Hand, Eines zu Zeiten Kaysers Maximiliani I und Caroli V kühnen und tapferen Reichs-Cavalier"s, las, war er von diesem Stoff so beeindruckt, daß er ihn innerhalb von sechs Wochen neu schrieb und dramatisierte. So entstand 1771 der Urgötz. Goethe war jedoch selbst nicht ganz damit zufrieden und als Herder, dem er das Werk zur Durchsicht gegeben hatte, auch Kritik äußerte, arbeitete er es bis 1773 um.
Das so entstandene Drama "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, ein Schauspiel" ließ er dann im Selbstverlag drucken. Das Drama, das Goethe selbst eigentlich für unaufführbar hielt, wurde nach Kürzung der Schlachtszenen 1774 in Berlin uraufgeführt und wurde ein Riesenerfolg. Im Jahr 1787 ging Goethe den Götz anläßlich des Erscheinens eines Sammelalbums seiner Werke noch ein mal durch. Die letzte Überarbeitung erfuhr der Götz 1804, als Goethe ihn in Weimar aufführte.
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