Der Roman Deutschstunde ist in der Ich-Form geschrieben, der Leser erfährt über die einzelnen Vorgänge aus der Perspektive Siggis. In der Art der Ich- Erzählung gibt es bei Lenz eine eigentümliche Besonderheit, so betont Siggi nämlich immer wieder, wie er seine Geschichte aufbaut und sie dann letztendlich zusammensetzt. Es gibt dafür zahlreiche Beispiele, hier seien nur einige erwähnt:
"Also.[...] Im Jahr dreiundvierzig, um mal so zu beginnen,..." ; "[...] ich rolle jetzt einfach das flache Land aus, schneide ein paar Gräben und dunkle Kanäle hinein..." ; "Das Gewitter stand jetzt über der Halbinsel, und es liegt nahe, schulmäßig zündende Blitze zu beschreiben....". Es lassen sich noch weitere solcher Beispiele finden, meist zu Beginn eines Kapitels, wenn Siggi versucht, sich wieder in die weit zurückliegenden Ereignisse zu hineinzuversetzen.
Dadurch, dass es kein reines Erzählen ist, sondern Siggi immer wieder Hinweise auf die Art seines Erzählen und auf seine schriftstellerische Tätigkeit gibt, bekommt der Leser so eine gewisse Distanz zum Erzählten, wie dies auch bei der Unterbrechung der Binnenerzählung der Fall ist.
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